"The Voice": Wie Experten Ivy Quainoos Werbewert einschätzen
Bei "The Voice of Germany" hat Ivy Quainoo sich an die Spitze gesunden, nun geht sie auf Tournee und tingelt durch die TV-Sendungen. Wird sie auch als Testimonial reüssieren? W&V Online hat sich bei den Marktforschern umgehört.
Bei der Castingshow "The Voice of Germany" hat Ivy Quainoo sich mit "Do you like what you see" an die Spitze gesungen, ihre Medienpräsenz baut sie bereits fleißig aus. Wird die 19-Jährige bald auch als Testimonial reüssieren? Werbeanfragen gibt es bisher laut ProSiebenSat.1 keine, doch W&V Online hat sich bei mehreren Marktforschern umgehört, wie diese den Werbewert der Berlinerin einschätzen.
"Der Image- und Bekanntheitswert von Ivy Quainoo ist noch ausbaufähig", sagt Miriam Keilbach, Geschäftsführerin des Berliner Forschungsunternehmens cpi Celebrity Performance. Einer cpi-Umfrage zufolge kennen gut zwei Drittel (68 Prozent) der 25- bis 39-Jährigen die Sängerin. Gut jeder Dritte (36 Prozent) davon mag sie sehr. Auch in der gesamten deutschen Bevölkerung ist Quainoo bei gut einem Drittel sehr beliebt, ebensoviele schätzen, dass sie in Zukunft sehr erfolgreich sein wird. "Wir glauben, dass sie, sofern sie zielorientiert am Markt positioniert wird, sicherlich noch an Bekanntheit zulegen wird", so Keilbach.
Irmtraut Seitz, Projekt-Managerin beim Münchner Marktforschungsinstitut IMAS, schätzt Quainoos Werbepotenzial hingegen "zum momentanen Zeitpunkt" am höchsten ein. "Wie uns die Erfahrung lehrt, wird sie sehr schnell an Bekanntheit und Potenzial verlieren", prognostiziert Seitz. So seien etwa die Gewinner von "Deutschland sucht den Superstar" ziemlich bald wieder in der Versenkung verschwunden, und auch um ESC-Siegerin Lena Meyer-Landrut sei es "sehr still geworden".
Marc Thomalla vom Social-Media-Forschungsinstitut Ethority in Hamburg ist da optimistischer: "Wenn Frau Quainoo das Glück hat, nicht wie die typischen DSDS- oder Popstars-'Gewinner' vermarktet zu werden, hat sie durchaus das Potenzial", glaubt Thomalla und betont, dass "The Voice of Germany" gegenüber den bisherigen Castingshows "ein ganz anderes Standing in den Medien hatte".
Eine Social-Media-Analyse von Ethority zu Ivy Quainoos Image ergibt, dass neutrale Beiträge in den sozialen Netzwerken überwiegen (66 Prozent) - zumeist teilen die User Links zu Quainoss Musikvideos. 28 Prozent der Meinungen sind positiv, nur rund sechs Prozent negativ, wobei hier meist "The Voice" allgemein kritisiert wird und dabei auch der Name der Gewinnerin fällt.
Bei der Frage, für weche Produkte Quainoo werben könnte, gehen die Meinungen der Experten ebenfalls zum Teil auseinander. Die cpi-Umfrage bescheinigt ihr die Eigenschaften "frisch", "natürlich" und "unverfälscht" und sieht die Voice-Siegerin als geeignet für Mode, Kosmetik und Körperpflege sowie Süßigkeiten - für Computer und Software dagegen eher nicht. IMAS-Forscherin Seitz dagegen findet, dass Quainoo für die Bewerbung von Onlinediensten glaubhaft wäre, da die "The Voice"-Abstimmungen viel via Internet stattgefunden haben.
Als Galionsfigur für Integration sieht sich die Sängerin mit ghanaischen Wurzeln jedenfalls nicht: "Ich bin hier geboren, ich bin Deutsche", erklärt sie. Ethority-Manager Thomalla findet, Ivy Quainoo sei vor allem "ideale Botschafterin für sich selbst".
jmk/tn