Neuer Chefredakteur:
"Spiegel": Alle Macht für Wolfgang Büchner
Der "Spiegel" schafft die Trennung von Print und Online ab: Mit Wolfgang Büchner gibt es erstmals einen alleinverantwortlichen Chefredakteur für alle Kanäle. Der 46-Jährige soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Nachfolge von Georg Mascolo und Matthias Müller von Blumencrom antreten.
Der "Spiegel" schafft die Trennung von Print und Online ab: Mit Wolfgang Büchner gibt es erstmals einen alleinverantwortlichen Chefredakteur für alle Kanäle. Der 46-Jährige soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Nachfolge von Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencrom antreten, die beurlaubt worden sind. Derzeit ist Büchner noch als Chefredakteur bei der Deutschen Presse-Agentur unter Vertrag. Die Nachrichtenagentur gratulierte ihrem Chef-Journalisten bereits: "Großer Respekt und Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren werden ihn begleiten, wenn wir ihn demnächst verabschieden", heißt es in einer offiziellen Mitteilung.
Büchner war 2009 von Spiegel Online zu dpa gewechselt, zunächst als Vize-Chefredakteur. Im Jahr darauf stieg er dann an die Spitze der Redaktion auf. Nach der Entlassung der Doppelspitze Mascolo / Müller von Blumencron am 9. April galt er von Anfang an als Favorit. Büchner kennt die Spiegel-Gruppe und er war sogar schon einmal Nachfolger von Müller von Blumencron: Als der damalige SpOn-Chef nämlich 2008 gemeinsam mit Mascolo Stefan Aust als Print-Chefredakteur ablöste, rückte Büchner gemeinsam mit Rüdiger Ditz nach. Ditz ist noch immer auf seinem SpOn-Posten und führt verantwortet Spiegel Online zumindest noch so lange, bis Büchner kommt. Danach dürfte er ins zweite Glied zurücktreten. Bis zu Büchners Start beim "Spiegel" wird die Printredaktion des Magazins geführt von den beiden stellvertretenden Chefredakteuren, Klaus Brinkbäumer und Martin Doerry.
Der "Spiegel" verkauft im Schnitt 883.000 Exemplare pro Woche (Stand 1. Quartal 2013). Im 1. Quartal 2012 waren es noch 50 000 Exemplare mehr. 433.000 Abonnenten hat das Blatt. Das Nachrichtenmagazin erreicht Leser in 169 Ländern. Mit mehr als 1,4 Millionen Exemplaren war die Ausgabe 38/2001 nach den Terroranschlägen in den USA das bisher bestverkaufte Heft.