0:2 gegen Chile:
"Spanien dankt ab": Die Schlagzeilen zum WM-Desaster
Parallelen zu Tiki Taka und zur Abdankung von Juan Carlos ziehen sich durch die Berichterstattung über das WM-Aus der spanischen Nationalmannschaft. Eine Zusammenstellung.
Niemand hätte es vor Turnierbeginn erwartet - Titelverteidiger Spanien scheitert bei der Weltmeisterschaft in Brasilien bereits in der Vorrunde. Nach der 0:2 Niederlage gegen Chile, die am Mittwochabend 15,29 Millionen Zuschauer verfolgten, ist das Medienecho groß. In der internationalen Berichterstattung zeigen sich viele Facetten: Die Bandbreite reicht vom Erstaunen bis zum Spott.
Bereits wenige Minuten nach dem Abpfiff resümiert ARD-Moderator Matthias Opdenhövel: "Tiki Taka ist jetzt reif für Taka-Tuka". Den Bogen zum Begriff für die spanische Taktik spannen noch andere Medien wie der Schweizer "Blick" ("O weh statt olé! Tiki-Taka am Ende!") oder die "Basler Zeitung" ("Tiki-Taka tuckert nach Hause).
Tikitakaland hat abgedankt. #espchi
— Nico Lumma (@Nico) 18. Juni 2014
Eine weitere Parallele in der Berichterstattung lieferte die gestrige Abdankung von König Juan Carlos. "Spanien dankt ab", titelt am Donnerstag der "Tagesspiegel" ebenso wie die spanische Sportzeitung "AS", die weiterhin vom Ende einer glorreichen Generation spricht. Springers Boulevard-Blatt "Bild" verabschiedet die Spanier auf dem Titel der Donnerstag-Ausgabe mit einem simplen "Adios, Weltmeister!" und hält gleich noch einen Trost für den neuen Monarchen bereit: "Felipe, sei nicht traurig, dafür bist du jetzt König!"
Harte Worte kommen von der italienischen Zeitung "Corriere della Serra", die davon spricht, dass der "Weltmeister eliminiert wurde". Auch in der Heimat der Verlierer klingen ähnliche Töne an, wenn etwa die Sportzeitung "Marca" mit dem Wort "Zerschmettert!" titelt. Andere spanische Blätter setzen auf mehr Schwere bei der Wortwahl: Für die Sportzeitung "Sport" ist die Niederlage ein "Historisches K.O.", die Tageszeitung "El Mundo" bezeichnet das Maracaná-Stadion als "Friedhof der Könige".
Untergangsvergleiche finden sich auch häufig etwa beim französischen Blatt "L'Équipe" oder beim spanischen "El País", der die Nationalmannschaft mit der Titanic gleichsetzt. Auch im Netz ein beliebtes Bild, wie etwa der Tahitianische Fußballverband twittert. Spanien hatte die Mannschaft der Südpazifik-Insel vor einem Jahr im Confed-Cup mit 10:0 besiegt.
Titanic, We like this movie, and you? :) pic.twitter.com/vcqPXmWs5v
— FTF Football (@TahitiFootball) 18. Juni 2014
Einen Zusammenschnitt weiterer Netz-Fundstücke stellt das ZDF in seiner Mediatheak bereit.