
Tourismuskampagne. :
"SheepView": Faröer Inseln fordern Google Street View heraus
Google Street View war schon überall – aber noch nicht auf den Faröer Inseln im Nordatlantik. Eine Tourismuskampagne mit wolligen Testimonials soll das ändern. Und auch Norwegen liefert Tourismusbilder aus der Schaf-Perspektive.

Foto: Visit Faröer Islands
Die Faröer Inseln fühlen sich benachteiligt - von Google. Mit Google Street View kann man sich virtuell fast jedes Land auf der Erde - und viele Schafe - ansehen - nur nicht die Faröer Inseln im Atlantischen Ozean. Die zum Königreich Dänemark gehörende Vulkaninselgruppe mit rund 50.000 Einwohnern und circa 80.000 Schafen war für den Internetkonzern offenbar nicht spannend genug.
Das soll nun die Kampagne #wewantgooglestreetview ändern. Die gebürtige Faröerin Durita Dahl hat es sich mit dem Projekt "SheepView360" zur Aufgabe gemacht, Google Street View auf ihre Insel zu holen. "Wenn Google Street View nicht zu den Färöer Inseln kommt, dann kommen die Färöer Inseln eben zu Google Street View", so Durita Dahl, die im Auftrag des Tourismusamtes Visit Faröer Island handelt.
Künftig liefern also Faröer-Schafe einen ersten Eindruck von der Inselgruppe. Für das Projekt "Sheepview360" werden sie mit einer kleinen Kamera auf dem Rücken, einem Mobiltelefon und einem Solarpanel ausgestattet. So können die Schafe auf den Inseln grasen - angeblich unbeeindruckt von ihrem technischen Gepäck - und währenddessen die Landschaft aufnehmen – ganz wie bei Google Street View, nur aus der Perspektive eines Schafes. "Unsere Schafe weiden aber nicht nur auf Wiesen, sondern auch auf bewachsenen Dächern und sie bewegen sich die ganze Zeit. Auf diese Weise bekommen wir ständig neue Einstellungen", sagt Durita Dahl. Die Aufnahmen werden mit GPS Koordinaten zu ihr gesendet. In Kürze kann man sich die Bilder hier anschauen: http://visitfaroeislands.plant.dk/sheepview. (ab 11.7. ab 16 Uhr online)
Die Faröer Inseln wollen mit der Aktion natürlich nicht nur Google auf die Insel locken, sondern vor allem Touristen. Virtuell kann man sich jetzt einen eigenen Eindruck machen - und weiß danach, wo das leckerste Gras wächst.
Auch in Norwegen leben rund zwei Millionen Schafe, die frei durch die Natur streifen. Deshalb setzen auch die Skandinavier in ihrer aktuellen Tourismuskampagne "Sheepwithaview" auf die wolligen Helfer. Im Web und in den sozialen Netzwerken kann man den ganzen Sommer über fünf Schafe aus Süd- Nord- und Fjordnorwegen folgen: Heidi aus Oslo, Erik aus Süd-Norwegen, Frida aus den Fjorden, Lars aus Trøndelag und Kari aus Nord-Norwegen. Auch sie tragen eine eigene Kamera und liefern Bilder der unterschiedlichen Landschaften. Zu sehen auf Instagram unter #sheepwithaview und dem gemeinsamen Account @sheepwithaview. Live-Videos gibt es unter www.visitnorway.de.
Frida
Frida #Sheepwithaview from Visit Norway on Vimeo.
Lars
Lars #Sheepwithaview from Visit Norway on Vimeo.
Kari
Kari #Sheepwithaview from Visit Norway on Vimeo.