Offener Brief von Frank Michael Schmidt:
"Selbstbedienungsladen Effie": Schwere Vorwürfe gegen Thomas Strerath
Scholz-&-Friends-Chef Frank Michael Schmidt hat in einem offenen Brief massive Vorwürfe gegen seinen Jung-von-Matt-Kollegen Thomas Strerath erhoben. Es geht um angebliche Manipulationen beim diesjährigen Effie-Award.
Scholz-&-Friends-Chef Frank Michael Schmidt hat in einem offenen Brief massive Vorwürfe gegen seinen Jung-von-Matt-Kollegen Thomas Strerath erhoben. Es geht um Streraths Funktion als Vorsitzender der Effie-Jury des Agenturverbandes GWA und um die diesjährige Auszeichnung für die Astra-Werbung in der Kategorie "Evergreen".
Laut Schmidt sollte der Award allein an die langjährige Astra-Agentur Philipp & Keuntje gehen. So habe es die Jury eigentlich beschlossen. Strerath habe dann nachträglich und im Alleingang seine eigene Agentur Jung von Matt mitprämiert. Die Begründung: Jung von Matt habe den Astra-Etat 1998 geführt, sei also historisch gesehen am Erfolg der Kampagne beteiligt. Dabei habe Strerath Druck auf Philipp & Keuntje ausgeübt und GWA-Dokumente verändern lassen, heißt es in dem neunseitigen Dokument, das W&V vorliegt. (Hier gibt es PDF).
"Der Effie ist kein Selbstbedienungsladen des Jury-Vorsitzenden!" schreibt Schmidt. Der Scholz-&-Friends-Chef gilt in der Branche nicht gerade als Krawallmacher. Insider nehmen seine Vorwürfe darum durchaus ernst. Nach W&V-Informationen haben Schmidt und andere Agenturchefs zunächst das Gespräch mit GWA-Chef Ingomar Faecks gesucht. Faecks halte das Vorgehen von Strerath aber für rechtmäßig, heißt es.
Thomas Strerath will sich derzeit nicht zu den Vorwürfen äußern. Zunächst werde er mit dem GWA-Präsidenten darüber sprechen, erklärte er auf W&V-Anfrage. Faecks hält sich derzeit in den USA auf. (fz/ds)