
Neue Enthüllungen:
"Süddeutsche" enthüllt die Paradise Papers
Auf die Panama Papers folgen die Paradise Papers: Die neuen Finanz-Enthüllungen belasten Facebook, Twitter, Trump und andere Politiker. Auch deutsche Unternehmen sind betroffen.

Foto: Screenshot aus dem Hintergrund-Video der "Süddeutschen Zeitung".
Dem Recherchenetzwerk ICIJ (Internationales Konsortium investigativer Journalisten) ist ein weiterer Datencoup gelungen. ICIJ hat weitere zweifelhafte Finanzverflechtungen aufgedeckt, die nicht nur Unternehmen, sondern auch verschiedene Politiker belasten.
In Deutschland sind an den ICIJ-Recherchen, die 1,4 Terrabyte interner Daten der beiden Finanzdienstleister Appleby (Bermudas) und Asiaciti Trust (Singapur) umfassen, die "Süddeutsche Zeitung", der NDR und der WDR beteiligt. Im ICIJ sind außerdem auch die "New York Times", die BBC, der "Guardian" und "Le Monde" engagiert.
Die "Süddeutsche" zeigt in ihrer Zusammenfassung vor allem auch brisante Verflechtungen zu russischen Geldgebern. Demnach soll US-Handelsminister Wilbur Ross enge geschäftliche Konktakte zu einer Fimra unterhalten, die von Wladimir Putins Schwiegersohn betrieben wird. Trump, der derzeit wegen möglicher russischer Einflussnahme auf dessen Wahlkampf unter Druck steht, dürfte dieser Umstand sehr ungelegen kommen.
Aus dem Kreml sollen den Paradise Papers zufolge außerdem auch Gelder an Facebook und Twitter geflossen sein. Als der russische Star-Investor Juri Milner 2011 bei Twitter einstieg, soll er mehrere Hundert Millionen Dollar von einer Putin nahestehenden Bank erhalten haben. 2009, als Milner sich bei Facebook beteiligte, kamen Gelder von einer Offshore-Firma, die mit Gazprom in Verbindung stehen soll, wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt. Mittlerweile sind diese Beteiligungen Milners abgestoßen worden. Facebook wie Twitter stehen ebenfalls unter massivem Druck aufgrund ihrer Rolle beim jüngsten US-Wahlkampf.
Offenbar geht es bei den Paradise Papers auch um größere Steuerersparnisse. Die Papers belasten demnach nicht allein verschiedene Politiker, darunter offenbar auch einen Vertrauten des kanadischen Premiers Justin Trudeau, sondern auch Firmen wie Apple und Nike. Aber auch hierzulande gibt es überraschende Funde. "In den Paradise Papers tauchen diverse deutsche Firmen auf - wie Sixt, die Deutsche Post oder die Hotelkette Meininger, Siemens, Allianz, Bayer oder die Deutsche Bank", schreibt die Süddeutsche.
Wie die Journalisten bei der "Süddeutschen Zeitung" bei ihren Recherchen vorgegangen sind, zeigt folgendes Video.
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