Sat.1:
"Promi Big Brother": Die Werbebilanz
Sat.1 war in diesem Jahr nicht immer vom Glück verwöhnt: Die tägliche Show "Newtopia" musste beendet werden. Die 15 Folgen "Promi Big Brother" erfüllten jedoch die Erwartungen. Vor allem im Werbeblock, wie eine Auswertung von Ebiquity zeigt.
Das Finale der Sat.1-Show "Promi Big Brother" schrammte gemessen am Publikumsinteresse am Vorjahresergebnis vorbei. 2,89 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 12,4 Prozent) verfolgten am Freitagabend ab 20.15 Uhr die Schlussausgabe des zwei Wochen langen Spektakels. Ex-Fußballspieler David Odonkor wurde vom TV-Publikum mit 61 Prozent der Stimmen zum Gewinner der Show bestimmt und ist nun um eine Prämie von 100.000 Euro reicher.
Vor einem Jahr wurden bei der Finalshow noch 3,03 Millionen Zuschauer gemessen. Der Marktanteil beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren betrug 2014 und 2015 jeweils 19,4 Prozent. Im Verlauf der 14 Tage Ausstrahlung entwickelte sich die Show aber immer besser und erreichte in der zweiten Woche die höchsten Einschaltwerte. Aller Wahrscheinlichkeit dürfte es 2016 eine Neuauflage des Promi-Treibens in Köln geben.
Dazu tragen auch die Werbeumsätze bei: "Bei Sat.1 dürfte die aktuelle Staffel von Promi Big Brother als Erfolg gefeiert werden", erklärt Dietmar Kruse, CEO Continental Europe von Ebiquity. Die Marktforscher analysierten für W&V Online die Auslastung der Werbeblöcke im Umfeld der Show. "Die Werbeausgaben von rund 16,8 Mio. Euro konnten die beiden Vorgängerstaffeln übertreffen. Im Vergleich zu Promi Big Brother 2014 schaffte die gerade abgelaufene Staffel sogar einen Zuwachs bei den Werbeausgaben um mehr als 60 Prozent, trotz einer eher unattraktiven TV-Jahreszeit. Spannend ist dabei zu beobachten, dass es nur eine geringe Konstanz bei den Werbepartnern gibt."
Zu den Top-Spendern in diesem Jahr gehören wie schon im Vorjahr Procter & Gamble (rd. 2,7 Mio. Euro brutto) und L'Oreal Deutschland (rd. 1,2 Mio.Euro). Beide haben ihre Budgets deutlich aufgestockt: P&G investierte 2014 rund 1,2 Mio. Euro brutto, L'Oreal nur 0,5 Mio. Für das Format konnten auch zahlreiche neue Kunden gewonnen werden, unter anderem Smartmobil.de, VW, Diesel, Bayer Healthcare, Audi, Comvel, Reckitt Benckiser, Kellogg's und Ratiopharm.
Die meist beworbenen Marken 2015 sind L'Oreal Paris, Ikea, Sky, Always, Oral-B, VW Multivan, Gillette, Diesel, Pantene, Smartmobil.de und Garnier.
Die Werbekosten für das Format schwanken stark. Lag der durchschnittliche Sekundenpreis 2013 noch bei 1363 Euro, sank er 2014 auf 795 Euro. Für 2015 errechnete Ebiquity einen durchschnittlichen Sekundenpreis von 1147 Euro. Und die Marken werben immer länger: Die Spotdauer erreichte 2015 bisher 14651 Sekunden (2014: 12952, 2013: 9814).
(dpa/fs)