Die zweite schlechte Nachricht für die Initiatoren lautet: Das Prüf- und Genehmigungsverfahren könnte sich deutlich länger hinziehen. Ende September hat die EU den Antrag an das Bundeskartellamt verwiesen. Nach W&V-Informationen haben sowohl ProSieben.Sat.1 und RTL als auch ARD und ZDF Post bekommen: Das Bundeskartellamt fordert darin weitere Informationen an. Der Zeithorizont beginnt sich zu verschieben: Liegen die Unterlagen vor, nimmt das Amt rund vier Wochen lang alles unter die Lupe. Ist eine genauere Prüfung erforderlich – und davon gehen Beobachter aus –, ziehen noch einmal wenigstens drei Monate ins Land. ProSiebenSat.1 und RTL könnten schnell in eine Zwickmühle geraden, denn für das Kartellamt spiele die Fragen, ob sich ARD und ZDF beteiligen, „eine nicht unerhebliche Rolle“, wie es in der Behörde heißt: „Es gilt, einige grundsätzliche Fragen zu klären.“

Selbst danach ist der Startknopf noch immer nicht gedrückt: „Wenn wir ein Go bekommen, benötigen wir an die sechs Monate“, so ein ProSiebenSat.1-Sprecher. Erst dann ist das Gemeinschaftsunternehmen arbeitsfähig.


Autor: Thomas Forster

Thomas Forster ist Ressortleiter Neue Produkte bei der W&V. Er schreibt über Digital-, Medien-, Unternehmens- und Personal-Themen.