"Märkische Allgemeine" geht an Mediengruppe Madsack
Die Mediengruppe Madsack schluckt die zur FAZ-Gruppe gehörende Märkische Allgemeine. Damit baut die Mediengruppe aus Hannover ihr Zeitungsportfolio weiter aus. Sie hatte erst 2005 Axel Springer diverse Regionalzeitungsbeteiligungen abgekauft.
Die Mediengruppe Madsack ("Hannoversche Allgemeine e") greift nach der Märkischen Allgemeinen in Potsdam. Sie übernimmt von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH alle Gesellschaftsanteile an dem ostdeutschen Printhaus. Der Verkauf steht unter dem Vorbehalt durch das Bundeskartellamt, teilt die FAZ mit.
Damit baut Madsack sein Portfolio im Regionalzeitungsmarkt weiter deutlich aus. Der Zeitungskonzern hatte 2005 diverse Regionalzeitungsbeteiligungen vom Berliner Konkurrenten Axel Springer übernommen. Dazu gehörten unter anderem weitere 50 Prozent an der "Leipziger Volkszeitung", wodurch Madsack zum Alleineigentümer der Zeitung aufstieg. Zudem beteiligten sich die Hannoveraner an der "Ostsee-Zeitung" in Rostock, den "Lübecker Nachrichten" sowie den "Kieler Nachrichten".
Madsack-Chef Herbert Flecken: "Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, unsere Mediengruppe um die Märkische Allgemeine zu erweitern". Mit dem Verkauf der Märkischen Allgemeinen will sich die FAZ-Gruppe zukünftig noch konsequenter auf das nationale Kerngeschäft mit ihren beiden Flaggschiffen "Frankfurter Allgemeine Zeitung" sowie "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" und den digitalen Angeboten konzentrieren.
Zur Märkischen Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH gehören eine Druckerei, Logistik und die Briefverteilung. Der FAZ-Verlag hatte die "Märkische Allgemeine" im April 1991 von der Berliner Treuhandanstalt erworben, die mit dem Verkauf von volkseigenen Betrieben betraut war. Die Tageszeitung erscheint mit 15 Lokalausgaben. Die verkaufte Auflage bewegt sich bei mehr als 136.000 Stück. Rund 600 Mitarbeiter sind beim Verlag und den Tochtergesellschaften beschäftigt. Die Lokalausgaben werden von rund 85 Redakteuren erstellt.
Um den Titel hatte sich auch der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ) aus Flensburg bemüht und ein Übernahmeangebot abgegeben. Erwartet wird in Branchenkreisen, dass der Erwerber in den Ausbau der Druckerei investiert und mittelfristig Stellen streicht, um die Ertragslage des ostdeutschen Printhauses zu erhöhen.