
Länderranking von Statista:
"Made in Germany" hat weltweit den besten Ruf
Ein Länderranking von Statista zeigt: "Made in Germany" und "Made in Switzerland" sind die weltweit führenden Qualitätssiegel. Auch "Made in EU" ist hoch angesehen.

Foto: Statista
US-Präsident Donald Trump findet "Made in Germany" in seinem Land ja eher lästig und moniert die deutsche Exportstärke. Im Rest der Welt genießt das Qualitätslabel für Waren und Dienstleistungen aus Deutschland jedoch ein großes Ansehen. Laut dem "Made-in-Country-Index" (MICI) von Statista lässt "Made in Germany" andere Vertrauenssiegel wie "Made in USA" oder "Made in UK" zum Teil deutlich hinter sich. Auch "Made in EU" ist hoch angesehen.
Für das weltweite Länderranking befragte Statista in Zusammenarbeit mit Dalia Research Anfang 2017 mehr als 43.000 Konsumenten in 52 Ländern. Laut der Datenbank ist das Ergebnis "eine der weltweit größten und umfassendsten Studien zum Thema Außenhandel". Für den Index lautete die Fragestellung: Wie bewerten Verbraucher weltweit Produkte aus aller Herren Länder? Welches "Made-in"-Siegel schneidet bei den globalen Konsumenten am besten ab? Und welche Länder liegen in einzelnen Kriterien wie Design, Nachhaltigkeit oder Preis-Leistungs-Verhältnis vorn?
"Made in Germany" ist Weltmeister in 13 Ländern
Und so entschieden die Verbraucher: "Made in Germany" ist das weltweit führende Qualitätssiegel. Ursprünglich wurde es vor 130 Jahren in Großbritannien eingeführt, um den britischen Markt vor Billigimporten zu schützen und Verbraucher vor Plagiaten aus Deutschland zu warnen. Inzwischen bürgt das Siegel jedoch für Qualität und ist heute stärker denn je. Auf den ersten Platz im Ranking bringen das Label neben den positiven Bewertungen für "Qualität" und "Sicherheitsstandards" auch die generell große Beliebtheit: "Made in Germany" ist die Nummer Eins in 13 Ländern.
Auf Platz zwei kommt die Schweiz, die vor allem in den Kategorien "Statussymbol" und "Authentizität" weltweit sehr hoch bewertet wurde. Italien punktet beim Design, während Japan für "Spitzentechnologie" den höchsten Wert aller Länder erhält. China sticht beim Merkmal „Preis-Leistungs-Verhältnis" heraus.
Das Label "Made in EU" wurde erst 2003 von der EU-Kommission ins Leben gerufen wurde. Es ist weltweit hoch angesehen und landet im Ranking auf Platz drei. Nicht nur Verbraucher in Ländern der europäischen Gemeinschaft vertrauen dem Label stark, zum Beispiel in Schweden und Großbritannien. Auch außerhalb der EU genießt es einen sehr guten Ruf. So belegt "Made in EU" in fast allen Ländern Südamerikas, etwa in Argentinien und Kolumbien, vordere Plätze. Insgesamt landet die Marke acht Mal in den Top 3, vor allem aufgrund hoher Bewertungen in den Kategorien "Qualität" und "Technologie". In Algerien wurde "Made in EU" von Verbrauchern sogar auf Platz eins gerankt.
Negativer Trump-Effekt beim Außenhandel
Das Hochtechnologieland USA landet auf Platz acht und damit noch hinter Großbritannien, Schweden und Kanada. Hier mache sich ein negativer Trump-Effekt bemerkbar, so ein Fazit der Studienautoren. Die größte Volkswirtschaft der Welt stehe für rund zehn Prozent des globalen Außenhandels. Nachrichten über die Verhandlungen von Freihandelsabkommen, Zöllen oder Grenzkontrollen sorgen für kontroverse Diskussionen. Auch Projekte aus Zeiten der Obama-Regierung wie NAFTA und TTIP stünden auf dem Prüfstand.
Die Vereinigten Staaten finden sich unter den zehn Ländern, deren Image sich laut Statista in den vergangenen zwölf Monaten am negativsten entwickelt hat. Hier zeige sich, dass aktuelle politische Umwälzungen einen nachweisbaren Effekt auf das Image einzelner Produzentenländer haben. Auch die Reputation der Türkei und Griechenland hätten darunter gelitten.
Vorliebe für Produkte aus der Heimat
Das MICI-Ranking zeugt auch von einer besonderen Vorliebe für die eigenen Produkte. So wählen in Deutschland, den USA und Großbritannien die Befragten das eigene Land auf Platz eins. Nachbarn werden dagegen oft kritisch bewertet: Aus Deutschland und den Niederlanden gibt es nur niedrige Punktzahlen für französische Produkte. Und "Made in China" steht in Hongkong auf dem letzten Platz.
"Ein intaktes 'Made-in'-Qualitätssiegel ist ein Schutzwall. Im Gegenzug kann die Marke eines Landes durch politische und wirtschaftliche Ereignisse Schaden nehmen. Das hat dann umgehend wirtschaftliche Folgen", kommentiert Statista-CEO Friedrich Schwandt die Ergebnisse des Made-in-Country-Index 2017. "Unser Index zeigt: 'Made-in' ist eine Marke, die wie jede Marke gepflegt und aktiv gefördert werden muss."
Ein Kurz-Report zum Made in Country Index 2017 kann hier heruntergeladen werden.