Das Label "Made in EU" wurde erst 2003 von der EU-Kommission ins Leben gerufen wurde. Es ist weltweit hoch angesehen und landet im Ranking auf Platz drei. Nicht nur Verbraucher in Ländern der europäischen Gemeinschaft vertrauen dem Label stark, zum Beispiel in Schweden und Großbritannien. Auch außerhalb der EU genießt es einen sehr guten Ruf. So belegt "Made in EU" in fast allen Ländern Südamerikas, etwa in Argentinien und Kolumbien, vordere Plätze. Insgesamt landet die Marke acht Mal in den Top 3, vor allem aufgrund hoher Bewertungen in den Kategorien "Qualität" und "Technologie". In Algerien wurde "Made in EU" von Verbrauchern sogar auf Platz eins gerankt.

Infografik Länderranking "Made-In-Country-Index" 2017

Negativer Trump-Effekt beim Außenhandel

Das Hochtechnologieland USA landet auf Platz acht und damit noch hinter Großbritannien, Schweden und Kanada. Hier mache sich ein negativer Trump-Effekt bemerkbar, so ein Fazit der Studienautoren. Die größte Volkswirtschaft der Welt stehe für rund zehn Prozent des globalen Außenhandels. Nachrichten über die Verhandlungen von Freihandelsabkommen, Zöllen oder Grenzkontrollen sorgen für kontroverse Diskussionen. Auch Projekte aus Zeiten der Obama-Regierung wie NAFTA und  TTIP stünden auf dem Prüfstand. 

Die Vereinigten Staaten finden sich unter den zehn Ländern, deren Image sich laut Statista in den vergangenen zwölf Monaten am negativsten entwickelt hat. Hier zeige sich, dass aktuelle politische Umwälzungen einen nachweisbaren Effekt auf das Image einzelner Produzentenländer haben. Auch die Reputation der Türkei und Griechenland hätten darunter gelitten.

Vorliebe für Produkte aus der Heimat

Das MICI-Ranking zeugt auch von einer besonderen Vorliebe für die eigenen Produkte. So wählen in Deutschland, den USA und Großbritannien die Befragten das eigene Land auf Platz eins. Nachbarn werden dagegen oft kritisch bewertet: Aus Deutschland und den Niederlanden gibt es nur niedrige Punktzahlen für französische Produkte. Und "Made in China" steht in Hongkong auf dem letzten Platz.

"Ein intaktes 'Made-in'-Qualitätssiegel ist ein Schutzwall. Im Gegenzug kann die Marke eines Landes durch politische und wirtschaftliche Ereignisse Schaden nehmen. Das hat dann umgehend wirtschaftliche Folgen", kommentiert Statista-CEO Friedrich Schwandt die Ergebnisse des Made-in-Country-Index 2017. "Unser Index zeigt: 'Made-in' ist eine Marke, die wie jede Marke gepflegt und aktiv gefördert werden muss." 

Infografik Länderranking "Made-In-Country-Index" 2017

Ein Kurz-Report zum Made in Country Index 2017 kann hier heruntergeladen werden.


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.