"Mad-Men"-Sender AMC macht den Pitch zum Serienstar
Werbeagenturen pitchen unter realen Bedingungen um einen dicken Etat im TV? Möglich macht es die neue AMC-Reality-Serie "The Pitch", die aus der Kult-Werber-Reihe "Mad Men" hervorgeht.
Den Anstoß zur neuen Reality-Serie "The Pitch" hat die Werber-Kult-Reihe "Mad Men" gegeben. AMC, US-Kabelkanal und Produzent von beidem, muss sich für den taffen Kreativen Don Draper von der New Yorker Agentur Sterling Cooper schon seit Jahren mit dem Alltag eines Werbers auseinandersetzen – bei dem sich alles um den entscheidenden Moment dreht, wenn unter großem Druck neue Ideen beim Kunden Anklang finden.
So empfindet es AMC-Chef Charlie Collier, für den "The Pitch" ein Spin-off der Draper-Serie darstellt, aber auch ein wichtiges Instrument, um die erfolgreichen fiktionalen Produktionen des Senders öffentlichkeitswirksam zu unterstützen. Daher kommt "The Pitch" auch im Doppelpack mit der Werbewelt der 60er Jahre daher: Eine erste Ausgabe der neuen Real-Life-Produktion - es geht um einen Subway-Etat - strahlt AMC am 8. April um 23 Uhr im Anschluss an "Mad Men" aus. Die 5. Staffel von "Mad Men" startet am 25. März auf dem US-Film- und Serienkanal.
Konzept von "The Pitch": In jeder der zunächst acht Ausgaben baut AMC eine realistische Wettbewerbssituation auf, in der zwei Agenturen gegeneinander antreten. Es gilt, in sieben bis zehn Tagen einen großen Kunden zu überzeugen. Die Auftraggeber können – sofern sie es wollen – die Ideen aus der TV-Reihe real umsetzen. Auf Kundenseite begleiten durchaus auch namhafte Unternehmen - wie etwa die Fastfood-Kette Subway - die neue AMC-Serie. Wer allerdings auf große Namen aus der Werbebranche hofft, muss enttäuscht werden. BBDO, Leo Burnett, DDB, Draft FCB, JWT, McCann Erickson, Ogilvy & Mather und TBWA/Chiat/Day gehören zu jenen, die AMC einen Korb gegeben haben. Sie möchten lieber nicht vor Kameras, Publikum und später dann im Social Web das Rezept ihrer kreativen Arbeitsweise offenbaren. Die WPP-Agentur The Grey Group begründet gegenüber der "New York Times" ihre Absage damit, dass eine Reality-Show nicht zum "Stil" des Unternehmens passe.
Kleine und mittlere Agenturen sind umso dankbarer für die Plattform, die ihnen AMC und die Kunden bieten; Subway überlegt beispielsweise, mit Motiven aus "The Pitch" im Spätsommer in den Markt zu gehen. 15 Kreativhäuser machen mit, eine Agentur – Ad Store – ist sogar in zwei Ausgaben von "The Pitch" im Rennen. Weitere Teilnehmer heißen Bozell, Womenkind, McKinney oder the Hive.
"The Pitch" wird alles andere als eine kleine Sache hinter der Aboschranke. AMC hat Großes vor – die Schnupperausgabe rund um den Subway-Etat soll schon kurz nach der TV-Ausstrahlung am 8. April auf digitalen Plattformen wie dem hauseigenen amctv.com und VoD-Portalen wie Hulu, bei iTunes und auch im Social Web bei YouTube abrufbar sein. Danach will AMC bis Mitte Juni immer montags um 22 Uhr die neuen Folgen erst einmal im eigenen TV-Kanal zeigen.