
"Im Abseits": "Tatort" wirbt für Frauenfußball-WM
Berti Vogts hat mit einem Kaninchen auf dem Arm "Tatort"-Geschichte geschrieben. Nun spielt DFB-Chef Theo Zwanziger im ARD-Krimi mit - Werbung für die Frauenfußball-WM.
Es sei schon der zweite "Tatort" dieses Jahr, der bei der ARD auf Anregung des Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Theo Zwanziger, entstanden ist, meldet am Mittwoch die Nachrichtenagentur "dpa". Gemeint ist damit die Krimi-Folge "Im Abseits" vom kommenden Sonntag. Am 19. Juni hat nämlich DFB-Chef Zwanziger eine Gastrolle - und er spielt sich selbst. Soviel Fußballprominenz hat es wohl noch nie beim "Tatort" gegeben: Auch Oliver Bierhoff, Jogi Löw und Silvia Neid sind kurz im Bild. Und "Kommissarin" Ulrike Folkerts selbst ist seit 2008 Patin für die Frauen-WM.
Ex-Bundestrainer Berti Vogts hat 1999 einen bleibenden Eindruck hinterlassen mit Sätzen wie "Gib dem Kaninchen eine Möhre extra. Es hat uns das Leben gerettet." Zwanziger bleibt da zurückhaltender. "Ich persönlich brauche eine Story", sagt er der "dpa". So kommen das Thema Integration und die "tollen türkischen Mädchen", für die sich Theo Zwanziger stark macht, beim "Tatort: Im Abseits" ins Spiel. Die Story: Die Nationalspielerin Fadime Gülüc – Darstellerin Filiz Koc ist auch im wahren Leben Fußballerin und zudem Model - wird nach einem Fotoshooting tot in der Duschkabine des FC Eppheim gefunden. Was steckt hinter dem Mord - war es der Verlobte, der türkische Vater, der Manager oder der Platzwart? Und was ist mit der Vereins-Konkurrentin oder der Trainerin, die den FC Eppheim nach oben gepusht hat?
Hier kommt nun Theo Zwanziger zum Zuge. Er hält auf dem Platz vor den Mitspielerinnen von Fadime eine Beileidsrede, neben ihm WM-Organisationschefin Steffi Jones und Kickerin Celia Okoyino da Mbabi. O-Ton Zwanziger: "Fadime, ruhe in Frieden". Der DFB-Chef hat die SWR-Kommissarin mit seinem Auftritt überzeugt. "Er kann das", sagt Folkerts der "dpa". Die Schauspielerin nennt das Zusammenspiel von "Tatort" und WM eine "absolute win-win-Geschichte". Die WM-Botschafterin kennt die Vorbehalte gegen die Kickerinnen. Sie ärgert sich, wenn das Spiel allein nicht reicht und Frauen auf dem Platz auch noch attraktiv sein sollen. Folkerts verweist auf die Männer, bei denen sie nicht viele Schönheiten ausgemacht hat. "Sind das sexy Boys? Da ist mal einer dabei."
Werbung kann der Frauenfußball also gut gebrauchen, bevor Deutschland vom 26. Juni bis 17. Juli Gastgeber der Weltmeisterschaft ist. Am Sonntagabend, eine Woche vor Anpfiff im Berliner Olympiastadion, ermittelt Lena Odenthal bei der ARD "Im Abseits" nach dem Mord an einer Fußballspielerin. Ihr Assistent Mario Kopper alias Andreas Hoppe gibt dabei den skeptischen Macho, der findet, dass Frauenfußball "wie Kreisliga bei den Männern" ist.