
NDR-Recherchen:
"Gutfleisch": Täuscht Edeka die Verbraucher?
Verbraucherschützer werfen der Lebensmittelkette Edeka Konsumententäuschung vor. Anlass sind NDR-Recherchen. Es geht um die Regionalmarke "Gutfleisch".
Verbraucherschützer werfen der Lebensmittelkette Edeka Konsumententäuschung vor. Anlass sind NDR-Recherchen rund um die Marke "Gutfleisch", die von Edeka als Regionalmarke beworben wird. Im Rahmen von Testkäufen haben NDR 1 Welle Nord und das Schleswig-Holstein Magazin herausgefunden, dass auch Rindfleisch aus Uruguay unter dem Label angeboten wurde. Auf diese Weise würden Kunden getäuscht, die bereit seien, für regionale Produkte mehr zu bezahlen, klagt der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Sogar von Betrug ist die Rede.
Edeka verspricht in der Werbung, dass Kunden den Weg des Rind- und Schweinefleischs von der Ladentheke bis zum Stall zurückverfolgen können. Doch laut NDR finden sich in der Online-Datenbank Lücken. Die Fleisch-Lieferungen seien zum Teil nicht nachzuvollziehen. Lizenzen für Futtermittellieferanten würden teilweise fehlen oder seien bereits abgelaufen. Ein Ex-Edeka-Mitarbeiter, der die Marke "Gutfleisch" angeblich mit entwickelt hat, meinte im NDR-Interview, die Mängel bei der Transparenz ließen "Gutfleisch" nicht mehr als Qualitätsmarke, sondern eher als Hülle erscheinen. Dem Bericht zufolge verstoßen darüber hinaus einige der Zulieferbetriebe gegen das Tierschutzgesetz.
Edeka-Nord verteidigt das Gutfleisch-Transparenz-Programm. Dabei handele es sich um eine einzigartige Informationsleistung. Fehlende Informationen wolle man ergänzen. Die Ware verlasse das Fleischwerk richtig gekennzeichnet. Man wolle die einzelnen Märkte aber noch einmal darauf aufmerksam machen, auf eine "korrekte Auslobung der Ware" zu achten. "Eine falsche Kennzeichnung der Ware ist nicht in Ordnung und ohne Diskussion ein Fehler", so das Unternehmen.