Wahlmotiv der Grünen 2017

Wahlmotiv der Grünen 2017

Besser kommt das ebenfalls sehr bunte Plakat der Linken weg, das Brettschneider "überraschend gut" findet (Agentur: DiG/Trialon). "Normalerweise ist sie die Partei mit den mit Abstand schlechtesten Wahlplakaten. Eine frühere rot-gelbe Farbkombination hat eher an eine Media-Markt-Werbung erinnert, als an seriöse Politik", so der Professor. Das Plakat gegen "rechte Hetze" sei dagegen knapp gehalten und "gut verständlich" und auch grafisch gut gelöst. 

Wahlmotiv der Linken 2017

Wahlmotiv der Linken 2017

Die Textlastigkeit der FDP-Kampagne (Agentur: Heimat) ist für Brettschneider dagegen kein Problem, im Gegenteil. "Die FDP-Plakatkampagne finde ich spannend, denn sie bricht mit fast allen Traditionen." Der viele Text funktioniere in diesem Kontext, denn "es sagt aus: Wir, die FDP, wir haben viel zu sagen." Auch die grellen Neon-Farben stünden für den Neuanfang und dem Bruch mit der alten FDP. Kritik übt Brettschneider jedoch an den Fotos von FDP-Kandidat Christian Lindner, die ihn zu sehr an Mode-Shootings erinnerten. 

Wahlmotiv der FDP 2017

Wahlmotiv der FDP 2017

Das AfD-Motiv "Burkas? Wir stehen auf Bikinis" fällt bei Brettschneider durch, weil es mit der AfD-Tradition bricht, auf populistische Textaussagen zu setzen. Diese Zweigleisigkeit überfordere die Klientel. Beim AfD-Wähler wirkten eher reine Textplakate. "Diese Foto-Aussagen werden schlicht nicht ankommen, weil man zu oft um die Ecke denken muss. Die Parolen-Plakate, mit allen Ressentiments, die die Partei bedient, waren da wesentlich effektiver."

Wahlwerbung AfD

Wahlwerbung AfD

Einen Überblick über die Wahlkampagnen der Parteien liefert auch unser W&V-Dossier zur Bundestagswahl 2017.

 

Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.