
"Gala Men" die Zweite: Weniger Rubriken, mehr Reportagen
Für die zweite Ausgabe von „Gala Men“ hat Peter Lewandowski seinen neuen Männertitel noch einmal unters Messer gelegt. Das Ergebnis: mehr Reportagen und eine leicht veränderte Gliederung.
Die Startausgabe von „Gala Men“ hat mit rund 65.000 verkauften Exemplaren Gruner + Jahrs Erwartungen mehr als erfüllt. Dennoch hat das Team unter Chefredakteur Peter Lewandowski den Männertitel für das zweite Heft leicht überarbeitet. Es erscheint diesen Donnerstag.
Die Rubrik „Powerbook“, in der es in Ausgabe eins um Penisvergrößerung, ein Fitnessprogramm und -Rezepte ging, musste weichen. Dafür wurde die Titelstory über das israelische Model Bar Refaeli nach vorne gezogen. Eine Frau auf dem Cover macht sich vielleicht doch besser als Brad Pitt, der wohl nicht so gut angekommen war. Im Interview mit Refaeli ist allerdings deren Lebensgefährte Leonardo DiCaprio überaus präsent, obwohl oder gerade weil sein Name „nicht genannt werden darf“.
Auch mit vielen Porträts („sexiest man alive“ Mads Mikkelsen) und Interviews (unter anderem mit Jogi Löw) will der neue „Gala“-Ableger weiterhin „unterschiedlichste Männerwelten“ abbilden. Die Zahl der Reportagen (etwa zum Thema Sexsucht) wurde erhöht, weil viele Leser es gewünscht hätten, wie Lewandowski in einem Interview erklärte. Ein 20-seitiges WM-Special soll die Wartezeit bis zum Anstoß verkürzen.
Das Thema Technik spielt nach wie vor keine große Rolle. Ein Beitrag über das „Gefallobst“ Apple stellt die Frage nach der Schönheit von iPod, iPhone und iPad. Auch auf nackte Frauen verzichtet „Gala Men“ immer noch, dafür gibt es aber eine Strecke mit Pin-up-Illustrationen.
Die Gliederung wurde weitgehend beibehalten. „Inspired“ ist noch stärker zur Rubrik für Produktvorstellungen mutiert. Sie zeigt Must-Haves wie Staubsauger mit integriertem iPod-Dock und erklärt Yoga zur Männersache. Das „Lookbook“ nimmt wieder viel Raum ein und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Männern zu erklären, was gut aussieht (zum Beispiel: Sandalen ohne Socken). Und im Beauty-Teil „Bodycheck“ erfährt man, dass es inzwischen Tattoos zum Aufkleben gibt. Spätestens hier beschleicht einen das Gefühl, dass "Gala Men" sich weniger an hartgesottene Kerle als an Waschlappen richtet.
W&V online zeigt erste Seiten der zweiten „Gala Men“-Ausgabe. Das Heft kommt, wie die Nummer eins, zum Preis von fünf Euro mit einer Druckauflage von 120.000 Exemplaren an den Kiosk. Der Titel ist zwölf Wochen erhältlich, am 14. Oktober erscheint die nächste Ausgabe.