
"Find Your Greatness": Nike fordert Olympia-Sponsor Adidas heraus
Ambush-Liebhaber Nike startet zur Olympia-Eröffnung eine Kampagne, die Sponsor Adidas herausfordert. Der Film von Wieden + Kennedy feiert Athleten in London. Aber nicht die in der britischen Hauptstadt.
Am Freitag werden die Olympischen Sommer-Spiele in London eröffnet - bei den Sportartikelherstellern ist der Wettkampf um die größtmögliche Aufmerksamkeit bereits in vollem Gange. Während Olympia-Sponsor Adidas mit "Take the stage" in Großbritannien seine bislang größte Kampagne laufen hat, positioniert sich Nicht-Sponsor Nike als Anwalt aller Sportler, die nicht im Rampenlicht stehen - und fordert mit seinem Ambush Marketing erneut Adidas heraus. Der Olympia-Partner lässt sich das Sponsoring rund 62 Millionen Dollar kosten.
Nike startet am 27. Juli den Spot "Find Your Greatness", die Kreation stammt von Wieden+Kennedy, der Film läuft in 32 Ländern, auch in Deutschland. Auf Youtube ist der Spot bereits zu sehen und wird derzeit auch auf der deutschen Startseite beworben. Während die Kampagne von Adidas mit britischen Olympioniken wirbt, zeigt Nike unbekannte Athleten in London - aber nicht in London, England, sondern überall sonst in der Welt. "Größe ist nicht reserviert für wenige Auserwählte in einer einzigen Stadt. Größe kann man auch in London, Ohio, und London,Norwegen, und East-London,Südafrika, und Little London,Jamaika, und Small London,Nigeria, im London Hotel und in der London Road finden. Sie ist da, wo jemand versucht sie zu finden", erklärt Nike auf Youtube. Die Kampagne wird durch das weltweite Hashtag #findgreatness auf Twitter ergänzt. Dort sollen Sportler auf dem ganzen Globus ihre persönlichen Erfolgsmomente teilen.
Laut dem "Marketing Magazine" beteuert Nike, dass der Spot keine Marketing- oder Olympia-Regeln verletzte, er sei im Vorfeld vom britischen Werberat Clearcast geprüft worden. Neben dem Spot gibt es eine umfassende Outdoor-Kampagne in der britischen Hauptstadt. Sie feiert englische Athleten, die 2012 an Nike Events teilgenommen haben. Die U-Bahn-Stationen Oxford Circus und Picadilly Circus wurden von Nike quasi geentert, außerdem schaltet die Marke digitale Außenwerbung überall in der City. Die Outdoor-Maßnahmen verantwortet die argentinische Agentur Southamerica.
Der "Greatness"-Spot ist Teil der seit neun Monaten laufenden "makeitcount"-Kampagne. Sie wirbt für den digitalen Service Nike+, mit dem der Sportartikelhersteller seine mehr als 8,5 Millionen Mitglieder ermuntert, ihre sportlichen Leistungen via Social Media und die Plattform nike.com/gameonworld zu teilen. Dazu läuft aktuell ein weiterer Spot, der die Stadt in ein Videogame verwandelt.
Ambush-Experte Nike entert Olympia außerdem via Twitter. Auch während der Fußball-Europameisterschaft fand die Marke kreative Wege, um Sponsor Adidas zu ärgern. Schon seit den Sommerspielen 1984 setzt das Unternehmen auf die erfolgreiche Marketing-Masche.