Sanierungsfusion:
"FAZ" will die "Frankfurter Rundschau" schlucken
Jetzt ist es raus: Die "FAZ" will in Frankfurt ihre Marktposition ausbauen und die "Frankfurter Rundschau" übernehmen. Das Kartellamt prüft bereits.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" greift nach der insolventen "Frankfurter Rundschau". Sie hat beim Bundeskartellamt die Übernahme der Zeitung und des Druckhauses angemeldet, teilen die Bonner Wettbewerbshüter mit. Das Kartellamt prüft derzeit bei dem Vorhaben die Voraussetzungen für eine Sanierungsfusion. "Die Prüfungsfrist für dieses Verfahren ist wegen des verbleibenden knappen Zeitraums, in dem die Finanzierung der Frankfurter Rundschau noch gesichert ist, stark verkürzt", erklärt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.
Damit deutet sich eine Rettung der traditionsreichen Medienmarke an. Ob und wie viele Mitarbeiter bei dem Verlagshaus weiterbeschäftigt werden sollen, ist hingegen unklar. In der Branche war zuletzt die Rede davon, dass lediglich 30 bis 50 Redakteure übernommen werden sollen. Im "FR"-Verlag wären damit rund 450 Jobs bedroht. Die Frankfurter Rundschau hatte vor einigen Monaten Insolvenz angemeldet. Unter Hochdruck sucht der Insolvenzverwalter seither einen Investor für das Unternehmen. An dem Verlag hatte auch das türkische Verlagshaus Estetik Yayincilip Interesse bekundet.