Brandenburg wird laut Umfrage als ein Land "im Osten" wahrgenommen, "irgendwo bei Berlin". Begriffe wie "Spreewald", "Museum Barberini", "Tropical Islands" oder "Sanssouci" sind zwar bekannt, werden aber kaum oder überhaupt nicht mit Brandenburg verbunden, so das ernüchternde Fazit. Das soll die erste Landesmarketing-Kampagne ändern. 

Im Landeshaushalt wurde dafür erstmalig Geld eingestellt, als wichtiges Ziel fixiert ist das Landesmarketing auch im Koalitionsvertrag von SPD und Linke. Bis 2020 sind dafür insgesamt 3,5 Millionen Euro eingeplant. Das ist eher bescheiden. Zum Vergleich führt die Brandenburger Staatskanzlei an: Sachsen hat in dieser Legislaturperiode 32 Millionen zur Verfügung; Berlin gab zum Kampagnenstart von Be Berlin pro Jahr 5 Millionen Euro aus. 

Der erste Teaserfilm:

Ziel der Kampagne

Die Marketingmaßnahmen sollen Brandenburg bekannter machen "und Lust darauf machen, hier zu leben, zu arbeiten, zu studieren oder sich hier einfach zu erholen", so die Zielsetzung. Die Kampagne soll außerdem den Stolz der Brandenburger auf ihr Land stärken.

Die Kernidee 

Der neue Slogan "Es kann so einfach sein" soll zum einen die Brandenburger Haltung vermitteln: "Einfach Dinge anpacken und machen – und märkische Bodenständigkeit." Die Kampagne greife aber auch die zunehmende "Sehnsucht nach einem naturnahen und gesunden Leben, das sich aufs Wesentliche konzentriert" auf." Im Vordergrund stehen Werte wie Natur, Gesundheit, Familie und Freiheit. Aber auch der Verweis auf geringere Lebenskosten, Investitionen in moderne Technik und Infrastruktur.  

Brandenburg inszeniert sich so einerseits als Gegenpol zur hektischen und teuren Großstadt, gleichzeitig verweist es auf die Nähe zur Metropole und die Möglichkeiten, Urbanität, Beruf und Freiräume miteinander zu verbinden. "Es kann so einfach sein" soll für die Sehnsucht vieler Menschen stehen, "einfacher eine Balance im Leben zu finden, eine hohe Lebensqualität und die Möglichkeit sich im Beruf zu Verwirklichen".

Die Kampagne soll außerdem zum Handeln ermuntern, denn Brandenburg biete die Möglichkeit "eigene Ideen einfacher als anderswo umzusetzen zu können: ein Studium, eine bezahlbare Wohnung oder Arbeit finden, am Wasser zu leben." 

Und so geht es weiter

Am 1. März soll ein erster Teaser in den sozialen Netzwerken die Neugier auf die Kampagne wecken. Er setzt auf den (überspitzten) Gegensatz von lauter, stressiger, anstrengender Stadt mit hohen Mieten und Enge - und dem Land Brandenburg. Parallel wird die Kampagne Vertretern aus Medien, Politik, Branchenmarketing und Gesellschaft vorgestellt, um darüber zu debattieren. Kampagnenstart ist am 1. Mai. 


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.