"Dina Foxx" wird Vorbild für ZDF-Produktionen
Der crossmediale TV-Web-Krimi "Wer rettet Dina Foxx?" ist gelöst. Zufrieden zeigen sich beim ZDF Claudia Tronnier vom Kleinen Fernsehspiel und Milena Bonse - nun werden frühere Sendeplätze für derlei Produktionen geprüft.
Die dreiwöchige Internet-Jagd nach dem wahren Mörder des ZDF-Streifens "Wer rettet Dina Foxx?", der seit der Ausstrahlung des Films am 20. April gesucht wird, geht am heutigen Mittwoch zu Ende. Wie sich der Fall auflöst, ist unter der eigens eingerichteten Seite Freidaten.org einzusehen. Auch in einer TV-Version wird das Finale noch zu sehen sein - beim ZDFinfokanal an diesem Donnerstag um 20.15 Uhr und später läuft im ZDF-Hauptprogramm ab 0.45 Uhr die 75-minütige Reportage "Wir retten Dina Foxx! Die Auflösung des Internet-Krimis".
Mit dem Abschneiden des crossmedialen Projekts zeigen sich Claudia Tronnier, Redaktionsleiterin des Kleinen Fernsehspiels, und Milena Bonse "sehr zufrieden". Bonse unterstützt im ZDF seit 2010 die Hauptredaktion Neue Medien und entwickelt unter anderem neue Erzählformen für fiktionale Stoffe im Netz – wie auch im Falle von Dina Foxx. "Dies ist das erste Mal gewesen, dass das ZDF bei einem Krimi im Rahmen des Kleinen Fernsehspieles die Verbindung von TV und Internet ausprobiert hat", sagt sie. "Unsere Erwartungen sind erfüllt", ergänzt Tronnier. Konkrete Zahlen-Vorgaben gibt es nicht im Zweiten, die Daten werden erst jetzt in den Abteilungen Medienforschung und Neue Medien durchleuchtet.
Tronnier, die ihr Ressort ohnehin als "Forschungslabor des ZDF versteht", will auch weiterhin crossmediale Produktionen beim Kleinen Fernsehspiel anschieben. Man werde auch im größeren Rahmen im ZDF prüfen, welche crossmedialen Produktionen für frühere Sendeplätze geeignet sein könnten, betont die Redaktionsleiterin des Kleinen Fernsehspiels.
Auch wenn der Gesamtaufwand für die zweigleisige Produktion größer gewesen ist – länger hat es nicht gedauert. Ein Jahr haben Teamworx in Ludwigsburg und die junge UFA-Schwester UFA Lab den TV- beziehungsweise den Online-Part im Auftrag des Zweiten konzipiert und produziert. "Dass hier so stark aus einer Hand gearbeitet worden ist, hat uns sehr geholfen", erinnert sich Milena Bonse. Begeistert zeigt sich die Vertreterin der Hauptredaktion Neue Medien über die Online-Resonanz. "Es hat sich sehr rasch eine Online-Community herausgebildet, die diese Woche 1000 User zählt. Neueinsteiger der Online-Spurensuche sind von der Community unter die Fittiche genommen worden, das Ganze hat sich im positiven Sinn verselbstständigt", so Bonse. Der Erfahrungsschatz, der aus der Schnittstelle zwischen Fernsehen und Internet gewonnen worden sei, "ist enorm", urteilen Claudia Tronnier und Milena Bonse.
Das Konzept zur Erinnerung: "Wer rettet Dina Foxx?" ist ein crossmediales Projekt, bei dem Fernseh- und Internetkrimi nicht voneinander zu trennen sind. Der Fernsehfilm vom 20. April erzählte die Geschichte der Datenschützerin Dina Foxx, die nach der mysteriösen Ermordung ihres Freundes Vasco unter Mordverdacht gerät. Nach dem 50-minütigen Film haben Zuschauer auf der Seite Freidaten.org die Spuren im Internet aufgenommen. Sie suchten nach Beweisen und lösten den mysteriösen Mordfall detektivisch: Internet-Filme, Blog- Einträge und Videoblogs gaben den Spielern unzählige Hinweise und Spuren. Sie mussten Codes knacken, Quellen auswerten, Namen herausfinden. Die Reportage über die Auflösung zeigt, wie die Spieler an bestimmte Informationen herankommen und Stück für Stück den Fall aufklären. In der Auflösung im ZDFinfokanal erfährt der Zuschauer, wie digitale Technologien unser Leben bestimmen und wo deren Gefahren und Chancen liegen - und natürlich, wer der Mörder von Vasco, Dinas ermordetem Freund, ist.