Podcast-Kolumne:
"Die Stimme": Der Corporate Host als Erfolgsfaktor
Gute Podcasts Hosts sind informativ, überraschend, gewitzt und können sprechen. Sie sind das auditive Erscheinungsbild des Unternehmens und der Marke - und sollten deswegen sorgfältig ausgewählt werden.
Landauf landab gibt es immer mehr Corporate Podcasts. Von den unterschiedlichsten Branchen, Unternehmen und Marken. Die Relevanz von auditivem Content nimmt zu. Das ist grundsätzlich erst einmal gut so. Allerdings liegen Glück und Schmerz bekanntermaßen nah beieinander. Das gilt auch für manchen Corporate Podcast. Der Einzige, der hiervon etwas hat, ist vielfach der Ohrenarzt! Verantwortlich sind die Menschen "On Air". Die sogenannten Hosts. Also diejenigen, die moderieren oder beispielsweise Interviews führen.
CEO, Abteilungsleiter oder die "tolle Stimme" von der Hotline sind als Qualifikation für den Posten als Corporate Host nicht zwingend das Maß der Dinge. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, sind aber verschwindend gering. Für den Hamburger Moderations- und Interviewtrainer Markus Tirok sind Podcasts daher wie Tinder. "Es braucht nur wenige Sekunden und wir wissen, ob es die große Liebe werden kann oder nur ein fröhlicher Sommerflirt".
Das auditive Erscheinungsbild des Unternehmens
Gute Hosts sind informativ, überraschend, gewitzt und können sprechen. Sie führen und lenken Gespräche. Sie sorgen für interessante Dialoge und schaffen es auch dann noch Infos heraus zu kitzeln, wenn das Gegenüber eigentlich alles gesagt hat. Sie sind eines der Kernelemente erfolgreicher (Corporate) Podcasts. Sie sind das auditive Erscheinungsbild des Unternehmens und der Marke. Sie stehen für Authentizität und Natürlichkeit. Bei gleichzeitiger Professionalität. Aus diesem Grund sind Corporate Podcasts eben keine Schülerzeitung, bei der jeder mal ran darf.
Wer regelmäßig (Corporate) Podcasts hört, der kennt das Phänomen. Audio kann Emotionen und die vielfach beschriebenen "Bilder im Kopf" erzeugen. Audio kann es in kürzester Zeit schaffen, eine emotionale Verbindung aufzubauen und somit positiv auf Image und Marke einzuzahlen. Wenn jedoch Texte hörbar abgelesen werden, Interviews nicht zum Kern vordringen, zu schnell oder zu langsam gesprochen wird, die Stimme nicht zum übrigen (professionellen) Corporate Erscheinungsbild passt, dann wird keine Verbindung aufgebaut. Stattdessen wird auf "Stop" und "Abo beenden" geklickt.
Die Wahl des Hosts ist ein erfolgsentscheidender Faktor
Auditiver Content verbraucht Ressourcen. Er muss strategisch/konzeptionell geplant werden und klar definierte Ziele verfolgen. Die sorgfältige Wahl des Hosts ist daher zweifelsohne ein erfolgsentscheidender Faktor. Natürlich müssen es nicht immer Profis sein, die als Corporate Host fungieren. Es kann durchaus interessant sein, Mitarbeiter/-innen im Rahmen eines Corporate Influencer Programms einzusetzen. Allerdings nur dann, wenn sie die oben erwähnten Voraussetzungen erfüllen.
Handelt es sich jedoch um sehr starke und medial omnipräsente Personenmarken - wie beispielsweise Wolfgang Grupp von Trigema oder die Gründer von Fritz Kola, dann sind sie "die Stimme" des Unternehmens oder der Marke. Warum ist auch schnell erklärt: "Es kann nur einen/eine geben."