"Bunte" wäscht geschassten Politik-Chef Lobe rein
Der Buntegate-Skandal um angebliche Bespitzelungen von Spitzenpolitkern ist vor dem Arbeitsgericht München gelandet. Ex-Politikchef Tobias Lobe konnte einen Persilschein für sich erreichen...
Um viel Geld, aber auch um die Berufsehre hat sich Tobias Lobe, geschasstes Mitglied der Chefredaktion der "Bunten" und Politikchef des Blattes, mit dem Burda-Verlag vor dem Arbeitsgericht in München gestritten. Um einen "deutlich sechstelligen Betrag" lagen die Vorstellungen über eine Abfindung für Lobe, der im Nachgang des Buntegate-Skandals um die tatsächliche oder vermeintliche Bespitzelung von Spitzenpolitikern von Burda gefeuert wurde, auseinander. Auch über den Ablauf des Geschehens und inwieweit Chefredakteurin Patricia Riekel über die angeblich anrüchigen Recherchemethoden von Lobe informiert war, waren die Beteiligten heftig uneins. Lobe und sein Anwalt Joachim Oppertshäuser machten dem Richter ihre Position klar: Demnach sei die Chefredaktion von Bunte, insbesondere Sebastian von Bassewitz, über die Rechercheergebnisse von Lobe auf dem Laufenden gehalten worden. Nachzulesen in der aktuellen Ausgabe der W&V (EVT 20.10.).
Am Ende aber haben sich jetzt beide Parteien außergerichtlich geeinigt. Der Burda Verlag hat eingelenkt und am heutigen Donnerstag eine öffentliche Erklärung rausgeschickt. Sie enthält wesentliche Punkte, auf die Lobe bereits im Gütetermin vor dem Amtsgericht in München Wert gelegt hatte. Am wichtigsten war Lobes Anwalt zufolge der Punkt, er habe die "unlauteren Recherchemethoden weder initiiert noch befürwortet".