"Bild" glänzt mit Wulff: Wer für den Nannen-Preis nominiert ist
Der "Bild"-Artikel, der die Kredit-Affäre um Christian Wulff ins Rollen gebracht hat, ist für den Henri-Nannen-Preis nominiert - neben 14 weiteren Beiträgen, die nun feststehen. Neu in der Jury ist unter anderem der Philosoph Richard David Precht.
Christian Wulff und sein Privat-Kredit beschäftigen weiterhin die Medienbranche: Der Artikel der "Bild"-Zeitung - Stein des Anstoßes der Affäre, die Wulff am Ende bekanntlich zum Rücktritt bewegte - ist unter den 15 Arbeiten, die für den Henri-Nannen-Preis nominiert sind. Der "Bild"-Beitrag "Wirbel um Privat-Kredit - Hat Wulff das Parlament getäuscht?" von Nikolaus Harbusch und Martin Heidemanns ist in der Kategorie Investigation aufgestellt - neben dem Schmiergeld-Stück "Die Formel 1-Affäre" von den "SZ"-Redakteuren Hans Leyendecker, Klaus Ott und Nicolas Richter sowie zwei "Spiegel"-Geschichten über den Export deutscher Kampfpanzer nach Saudi-Arabien ("Leos für die Saudis" und "Merkels Geheimnis" von Holger Stark und Thomas Wiegold).
Der "Spiegel" ist mit je einer Nominierung in den vier Kategorien Reportage, Essay, Dokumentation und Investigation am häufigsten vertreten, gefolgt von der "Zeit" bzw. dem "Zeit-Magazin" mit drei Beiträgen. Zu den Nominierten zählen darüber hinaus die "Welt am Sonntag", die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" und "Geo". In der fünften Kategorie Fotoreportage ist mit stern.de auch ein Online-Medium nominiert.
Neu in der Jury, die 2011 erstmals einem Preisträger - "Spiegel"-Redakteur René Pfister - den "Henri" aberkannt hatte, sind dieses Jahr "FAZ"-Ressortleiter Nils Minkmar, "NZZ am Sonntag"-Chefredakteur Felix E. Müller, Philosoph und Autor Richard David Precht und "Panorama"-Moderatorin Anja Reschke. Nicht mehr dabei sind hingegen "SZ"-Chefredakteur Kurt Kister und "FAZ"-Herausgeber Frank Schirrmacher. Beide sollen gegen die Aberkennung des Preises gewesen sein.
Der "Henri" wird am 11. Mai im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg durch den "Stern" und Gruner + Jahr verliehen. Der Preis, nach "Stern"-Gründer Henri Nannen benannt, ist mit 35.000 Euro dotiert. Dieses Jahr sind 872 Arbeiten eingereicht worden. Den Sonderpreis für eine überragende journalistische Leistung außerhalb des Wettbewerbs wird 2012 nicht vergeben.
Alle Nominierten und die Aufstellung der Jury finden Sie hier.