Neben schicken Zahlen feiert Apple heute den Weltdatenschutztag am 28. Januar. In einer ausführlichen Pressemitteilung verspricht der US-Konzern "Mehr Transparenz und Selbstbestimmung für die Nutzer". Mit den nächsten Beta-Versionen von iOS 14, iPadOS 14 und tvOS 14 führt Apple die bereits seit Längerem angekündigte – und von Mark Zuckerberg gefürchtete – App-Tracking-Transparenz ein. Voraussichtlich ab Frühjahr müssen Nutzer dann nicht mehr ablehnen, dass Apps ihre Daten zu Werbezwecken sammeln, sondern sie müssen aktiv zustimmen. Diese Erlaubnis dürften nur die wenigsten Nutzer erteilen. Im aufwändigen PDF-Bericht "A Day in the Life of Your Data" zeigt Apple (leider noch nicht auf Deutsch) anhand von Vater John und Tochter Emma, was mit den Daten passiert, die sie im Laufe eines gemeinsamen Tages im Park erzeugen. Apples Software-Chef Craig Federighi erklärt dazu: "Datenschutz bedeutet Seelenfrieden. Es bedeutet Sicherheit. Und es bedeutet, dass Sie das Sagen haben, wenn es um Ihre eigenen Daten geht."

Spaß am Vater-Tochter-Tag – aber was passiert mit den Daten, die dabei entstehen? Apple hat die Antworten.

Spaß am Vater-Tochter-Tag – aber was passiert mit den Daten, die dabei entstehen? Apple hat die Antworten.

Lily: Smartuhr von Frauen für Frauen

Smartuhren müssen nicht klotzig und "männlich" aussehen, wie ein Computer am Handgelenk. Das findet zumindest Garmin – und bringt nun mit dem neuen Modell Lily nach eigenen Angaben erstmals eine Smartuhr "entwickelt von Frauen für Frauen". Mit 34,5 Millimetern Durchmesser und einem runden Gehäuse ist die Lily rund ein Drittel kleiner als eine Apple Watch. Damit erinnert sie deutlich mehr als bisherige Smartwatches an eine klassische Armbanduhr. In Sachen Funktionen konzentriert sie sich neben Zyklus und Schwangerschaft stark auf (angebliche) Frauen-Interessen wie Fitness, tägliche Bewegung, Schlaf und Stresslevel.

Technisch müssen TrägerInnen allerdings Abstriche machen. Durch farbige Hintergründe, die sich nicht verändern lassen, wirken die Uhren zwar bunt. Tatsächlich ist das Display aber nur Schwarzweiß, was laut des US-schweizerischen Herstellers trotz kleinem Akku für fünf Tage Laufzeit sorgen soll. Die Bänder lassen sich nicht als Mode-Accessoire austauschen, sie sind auf das jeweilige Zifferblatt abgestimmt. Dass GPS nur per Verbindung zum Smartphone klappt, und dass der Bezahldienst Garmin Pay gar nicht an Bord ist, sorgt dann aber für Verzicht, wie ihn weder Frauen noch Männer mögen. Die Garmin Lily erscheint im ersten Quartal zu Preisen zwischen 200 und 250 Euro.

Elon Musk: Tesla-Playstation, erste Fahrt im Hyperloop

Elon Musk macht Tempo. Der Elektroauto-Guru hat jetzt in mehreren Tweets die Premiere der neuen Generation der Tesla-Limousine Model S angekündigt. Die Top-Modelle Plaid und Plaid Plus laufen dabei dank maximal 1.100 PS und, so Musk, "mit den richtigen Reifen" 320 km/h schnell. Für den Spurt von 0 auf 96 km/h verspricht der Tesla-Chef erstmals bei einem Serienauto einen Wert von unter zwei Sekunden. Wie flott bei dem Temporausch der Akku leergesaugt wird, muss sich zeigen. Als etwas bodenständigere Updates bietet das aufgemöbelte Model S ab März eine noch aerodynamischere Karosserie, ein serienmäßiges Sonnendach, ein U-förmiges Lenkrad – und ein neues 17 Zoll großes Bedientablet, das nicht mehr hochkant eingebaut ist, sondern erstmals im Model S im Querformat.

Für den neuen Tesla-Computer verspricht Musk Leistungsdaten und Grafik, die mit PlayStation 5 und Xbox Series X mithalten können. Drahtlose Controller werden unterstützt. Das Actionspiel "The Witcher 3" soll im Model S so gut aussehen wie auf einer aktuellen Konsole (hoffentlich nicht bei Tempo 320). Und laut Musk könnte sogar "Cyberpunk 2077" auf dem System laufen (hoffentlich Bug-frei). Horrorbuch-Autor Stephen King hat sich bereits per Twitter beim Tesla-Boss gemeldet: "Dieses Auto hätte ich gern!" Und auch ein anderes ambitioniertes Musk-Projekt macht Fortschritte. Virgin Hyperloop zeigt nun in einem Video erstmals, wie eine Reise zwischen zwei Städten im von Musk initiierten Magnetröhrenzug Hyperloop aussehen könnte.

007-Verspätung: James Bond braucht ein neues Smartphone

James Bond hat keine Zeit, im Kino zu starten – und das sorgt nun für Probleme bei Sponsoren und Werbepartnern. Wegen der Neubesetzung der Regie und vor allem wegen Corona wurde der 25. Bond-Film "No Time to Die" bereits mehrfach verschoben. Statt des ursprünglich anvisierten 8. November 2019 soll der letzte 007 mit Daniel Craig als Bond nun erst am 8. Oktober 2021 ins Kino kommen. Und das bedeutet: Viele der Produkte, für die im Film geworben wird, sind beim Start längst veraltet. Deshalb muss "No Time to Die" digital nachbearbeitet werden, oder es sind sogar Nachdrehs erforderlich. Denn natürlich kann James Bond die Welt 2021 nicht mit einem Smartphone von 2019 retten.

Die britische Tageszeitung The Sun zitiert einen Insider: "Die Details der Gadgets und Werbe-Gegenstände werden streng unter Verschluss gehalten. Aber jeder weiß natürlich, dass James Bond immer die neueste Ausrüstung dabei hat." Betroffen sind demnach unter anderem Omega-Uhren, Bollinger-Champagner, Adidas-Turnschuhe – und vor allem Nokia, das in dem Film sein damals noch völlig neuartiges 5G-Handy Nokia 8.3 als Bond-Phone vermarkten wollte. Mittlerweile ist 5G Allgemeingut, und das 8.3 wäre bei der Premiere eineinhalb Jahre alt. Waffenmeister Q muss deshalb neue, aktuelle Smartphones für Mr. Bond und für 00-Agentin Nomi (Lashana Lynch) besorgen.

Neue, aktuelle Technik-News besorgt hier an den nächsten drei Tagen wieder Mr. Gronau aus Berlin. Wir hoffen, Sie finden Zeit, zu lesen.


Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.