TechTäglich:
Apple verpflichtet Nobelpreisträgerin Malala
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit einer spektakulären neuen Apple-Partnerschaft und mit dem Formel-1-Podcast von Sky.
Apple verpflichtet Nobelpreisträgerin Malala
Apple hat eine mehrjährige Partnerschaft mit der pakistanischen Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai bekanntgegeben. Die 23-Jährige soll mit ihrer neuen Produktionsfirma Extracurricular Dokumentationen, Filme und Serien zu Apple TV+ beitragen und damit, so Apple, „Menschen auf der ganzen Welt inspirieren“. Im Mittelpunkt dürfte dabei Malalas Ziel stehen, jedem Kind und vor allem auch jedem Mädchen weltweit sichere, kostenlose und hochwertige Bildung zu ermöglichen. „Ich glaube an die Kraft von Geschichten, die Familien zusammenbringen, Freundschaften schmieden, Bewegungen aufbauen und Kinder zum Träumen inspirieren. Und ich könnte mir keinen besseren Partner als Apple wünschen“, erklärt die Bildungsaktivistin in einer Pressemitteilung, die sicherlich nicht zufällig gestern, am Internationalen Frauentag, erschienen ist.
Auch eine Verfilmung des bisherigen Lebens von Malala, die 2012 von den Taliban bei einem Anschlag schwer verletzt wurde, ist geplant. Apple wurde bereits 2018 erster Laureate-Partner ihrer Stiftung. Der US-Konzern unterstützt seither die Arbeit der Organisation mit lokalen Anwälten und Lehrern in acht Ländern, in denen Mädchen nur unter schwierigsten Bedingungen eine angemessene Schulbildung erhalten können. Laut Apple ist Malala Yousafzai damit das neueste Mitglied in der Reihe „kreativer Visionäre“, die mit Apple TV+ zusammenarbeiten, darunter prominente Namen wie Oprah Winfrey, Steven Spielberg, Tom Hanks, Will Smith, Jennifer Aniston, Reese Witherspoon, Idris Elba, Martin Scorsese oder Leonardo DiCaprio.
Verrückte Idee: Autos von Netflix, Peloton und Zoom
Vanarama – der Name klingt nach einer Girlband aus den 80er Jahren. Tatsächlich ist das Unternehmen aber ein britischer Anbieter von Auto-Leasing. Und die Firma hat Designer jetzt beauftragt, Ideen für mögliche Autos großer Tech-Unternehmen zu entwickeln. Motto: Wie könnte es – in Anlehnung an Apples aktuelle Pläne – aussehen, wenn auch Netflix, Peloton oder Zoom künftig eigene Autos bauen? Die Ergebnisse sind nicht ganz ernst gemeint, aber sehr unterhaltsam. Fürs Apple-Auto haben sich die Tüftler den Namen „iCar“ und ein jährliches Update-Modell à la iPhone ausgedacht: „Sobald sie Dich mit der ersten Version am Haken haben, gibt es kein Entrinnen mehr. Du willst jedes Jahr ein neues, noch besseres Apple-Auto.“
Das Netflix-Auto "CineMove" wäre demnach ein fahrender Kinosaal mit riesiger Leinwand im vorderen Bereich – dort, wo heute noch ein Fahrer sitzt. Fürs Kinogefühl sorgen unter anderem Surround-Sound und eine Popcorn-Bar. Das Zoom-Auto "MeetUp" ist ein voll ausgestattetes Büro und Konferenzraum für alle Unterwegs-Arbeiter. Von Airbnb kommt das "Serenity Shuttle" als fahrendes Hotelzimmer inklusive Toilette. Und Fitnessspezialist Peloton bringt mit dem "CommuCycle" ein mobiles Gym auf die Straße, mit Hometrainer im Auto. Strampeln im Berufsverkehr auf dem Weg ins Büro. Wobei die Frage bleibt: Warum dann nicht gleich mit dem Fahrrad fahren?
Mobilfunk-Messe MWC plant mit 50.000 Besuchern
Im Februar 2020 war der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona eine der ersten großen Tech-Veranstaltungen, die dem damals noch „neuartigen“ Corona-Virus zum Opfer fielen. 2021 will die Mobilfunk-Messe als eines der ersten Events zur Normalität zurückkehren. Wie die Organisatoren jetzt bekanntgegeben haben, soll der MWC dieses Jahr anstelle des traditionellen Februar-Termins von 28. Juni bis 1. Juli stattfinden – und das wie früher mit Vor-Ort-Besuchern. „Wir glauben, dass wir etwa 45.000 bis 50.000 Teilnehmer haben können, Stand heute“, so Marketingchefin Stephanie Lynch-Habib. 2019 besuchten noch rund 110.000 Menschen den MWC.
Am Interesse von Ausstellern soll es nicht fehlen, so Lynch-Habib: „Etwa 80 Prozent unserer Top-100-Kunden haben sich zu einer dreijährigen Teilnahme verpflichtet, als wir letztes Jahr abgesagt haben.“ Zutritt erhalten Besucher und Aussteller dabei nur mit einem negativen COVID-19-Test, der alle 72 Stunden wiederholt werden muss. Eine App dient laut Apple Insider sowohl als Eintrittskarte als auch zur digitalen Kontaktverfolgung. Veranstalter GSMA hat kürzlich im Februar bereits in Shanghai eine kleinere Messe mit rund 17.000 Besuchern veranstaltet, bei der es nach aktuellem Stand zu keinerlei Corona-Infektionen gekommen sein soll. In China sind Hygiene-Maßnahmen aber wohl auch einfacher durchzusetzen als in Spanien.
Sky: Heute startet der Formel-1-Podcast
Die Formel 1 bereitet sich auf die neue Saison vor. Am Freitag (12. März) beginnen die dreitägigen Testfahren in Bahrain. Und an gleicher Stelle findet am 28. März der erste Grand Prix 2021 statt. Die neue Saison läuft erstmals (fast) exklusiv im Pay-TV, Sky hat sich zunächst für drei Jahre die Rechte gesichert. Lediglich vier Rennen sind weiterhin bei RTL im Free-TV zu sehen, die Kölner steigen am 18. April in Imola ein. Sky zeigt erstmals bereits die Testfahrten ab Freitag live, zu denen dann auch der neue 24-Stunden-Motorsportsender „Sky Sport F1“ startet. Sportchef Charly Classen verspricht: „Wir werden das alles sehr intensiv begleiten – mit allen Möglichkeiten, die es heute gibt, vom Fernsehen über den Podcast bis hin zu Twitter, Instagram und Snapchat.“
Der wöchentliche Podcast feiert heute Premiere. „Backstage Boxengasse – der Formel-1-Podcast von Sky“ mit Kommentator Sascha Roos sowie den Vor-Ort-Reportern Peter Hardenacke und Sandra Baumgartner ist im Laufe des Tages auf den einschlägigen Plattformen wie iTunes, Spotify oder Amazon Music verfügbar. Das Trio verspricht „News, Gerüchte und Gossip“, zu denen auch die Sky-Experten Ralf Schumacher und Timo Glock sowie weitere Gäste aus der Formel 1 beitragen. Weil Sky im Sommer die Rechte an der Fußball-Champions-League an DAZN verliert, sollen die Formel 1 und der Motorsport neben der Bundesliga zum Aushängeschild des Bezahlsenders werden.
US-Provider Verizon rät Kunden: 5G abschalten!
Deutschland kämpft mit Funklöchern, mit der digitalen Bildung und mit seiner Corona-App. Aber auch andere Länder haben ihre Probleme in Sachen Infrastruktur und Mobilfunk. In den USA haben Messungen des PCMag jetzt ergeben, dass bei Provider Verizon das 4G/LTE-Netz immer noch schneller läuft als der neue 5G-Turbo. „Getestet: Verizons neues 4G schlägt 5G, und zwar um Längen“, schreibt Reporter Sascha Segan. Er kam in einem Fall mit 4G auf ein Download-Tempo von spektakulären 815 Megabit pro Sekunde, während 5G nur 358 Megabit schaffte. Grund ist die neue 4G-Technik CBRS, die Verizon derzeit einführt – und der langsame 5G-Ausbau des Providers.
Vor allem das (angeblich) landesweite 5G von Verizon, das teilweise noch auf 4G-Technik basiert, liefert enttäuschende Ergebnisse. Noch schnellere Netze für Standalone-5G sind bisher wenig verbreitet. Verizon kennt sein 5G-Problem selbst nur zu gut. Das Unternehmen forderte seine Kunden Ende Februar in einem mittlerweile gelöschten und überaus peinlichen Tweet auf, zur Schonung des Smartphone-Akkus 4G zu verwenden – und 5G damit auch an neuen 5G-Handys abzuschalten.