Der lachende Spanier ohne Zähne: Internet-Legende ist tot

Adios, Hombre! Eines der berühmtesten Gesichter des Internets lacht nicht mehr. Denn der spanische Comedian Juan Joya Borja, Spitzname "El Risitas" ("Der Kicherer"), ist jetzt im Alter von 65 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. Er wurde ab 2014 mit dem Video seines lange zurückliegenden Auftritts in der spanischen Late-Night-Show "Ratones Coloraos" berühmt, bei dem er sich so sehr über eine von ihm selbst erzählte Geschichte amüsierte, dass sein ansteckendes und beinahe zahnloses Lachen danach viral ging. Internetnutzer bastelten zahllose (und zahnlose) Memes und Videos, in denen sich El Risitas über Gott und die Welt bekicherte – von Politik über Corona bis hin zu neuen Apple-Produkten.

Worüber sich der Andalusier aus Sevilla vor gut zwanzig Jahren in der TV-Show tatsächlich kaputtlachte, weiß dagegen kaum mehr jemand. In Wahrheit hatte er die Geschichte von 20 Paella-Pfannen erzählt, die er einst als Küchenhilfe zum Saubermachen ins Meer legte – und die bis auf eine Pfanne am nächsten Morgen alle von der Flut weggespült waren. Francisco Beltrán, ein Freund und Vertrauter des Verstorbenen, verriet jetzt über die Todesumstände: "Er war schon ganz blass, es wurden noch Tests vorgenommen. Und dann ist er am Mittwoch an Herzversagen gestorben. Es war nicht Corona, er war ja schon geimpft."

T-Mobile bringt eigene AirTags

Das Verlieren von Schlüsseln oder Geldbörsen scheint weltweit ein derart massives Problem zu sein, dass nach Apple nun auch T-Mobile einen Sachen-Sucher auf den Markt bringt. Der magentafarbene AirTags-Konkurrent, den der US-Ableger der Telekom jetzt vorstellte, heißt SyncUp Tracker. Und er arbeitet nach einem völlig anderen technischen Prinzip als die AirTags. Während Apple auf die Funkverbindung per Bluetooth und Ultra Wideband setzt, funktioniert der T-Mobile-Sucher mit LTE-Mobilfunk und GPS. Beide Konzepte haben Vor- und Nachteile: Die AirTags finden nur Gegenstände, die sich in der Bluetooth-Reichweite von maximal 50 bis 100 Metern befinden. Dafür halten die Knopfzellen rund ein Jahr durch, und die Nutzer brauchen keinen Mobilfunktarif.

Die Neuheit von T-Mobile, die am 7. Mai in den USA erscheint, arbeitet dank LTE dagegen weltweit. Per Mobilfunk kann der SyncUp Tracker sogar von München aus Gepäck aufspüren, das in New York verlorengegangen ist. Und auch gestohlene Gegenstände lassen sich damit aus weiter Entfernung orten – wenn der Dieb nicht so schlau ist, den Tracker von seiner Beute zu trennen. Nachteile: Der Akku reicht nur für eine Woche, und T-Mobile verlangt fünf Dollar im Monat für den LTE-Tarif. Mit 60 Dollar ist der SyncUp Tracker außerdem nochmals deutlich teurer als die AirTags (35 Euro). Ob der pinke Sachen-Sucher auch nach Deutschland kommt, ist bisher nicht bekannt.

Neymar: So sieht der Fußballstar in Fortnite aus

Hauptberuflich lief es diese Woche für Brasiliens schauspielbegabten Fußball-Superstar Neymar nicht ideal. Trotz 1:0-Halbzeitführung und eigener starker Leitung verlor er mit Paris Saint-Germain im Halbfinal-Hinspiel der Scheich-League am Ende zuhause noch 1:2 gegen Pep Guardiolas Manchester City. Der Traum von PSG und Neymar vom ersehnten Henkelpott droht damit erneut zu platzen. In Sachen Entertainment hatte der 29-Jährige in den letzten Tagen mehr Erfolg: Er ist ab sofort als erster Sportler mit einer eigenen Figur im Action-Spielehit "Fortnite Battle Royale" vertreten.

Mit Outfits, die laut The Verge an die "Power Rangers" erinnern, sieht der Fortnite-Neymar aus wie ein Mix aus Superheld und Außerirdischem. Auf einer eigenen Neymar-Insel können die Spieler jetzt das Fußballturnier "Neymar Jr. Cup" austragen, und dabei passende Puma-Schuhe gewinnen. Der Brasilianer ist also weiter auf dem Weg vom Fußballspieler zur globalen Entertainment-Marke. Er folgt als Fortnite-Figur Promis wie Rapper Travis Scott, DJ Marshmello oder Twitch-Streamer Ninja, die ebenfalls schon in dem (mittlerweile nicht mehr ganz so angesagten) Spiel von Epic Games vertreten waren.

Koreaner fliegen nach Japan – ohne zu landen

Die südkoreanische Billig-Fluglinie Air Seoul treibt soziale Distanzierung auf die Spitze. Sie fliegt Passagiere nach Japan – allerdings, ohne dort zu landen. Denn das ist derzeit wegen Corona nicht erlaubt. Die Fluggäste dürfen Japan, eines der Lieblings-Reiseziele von Koreanern, von oben aus der Luft bewundern. Nach Sightseeing und Fern-Sushi in mehreren tausend Metern Höhe geht es dann direkt wieder zurück nach Hause, nach Seoul, Busan oder Incheon. Flugkapitän Jun Jae O verriet gegenüber Kyodo News, wie er seine Gäste übers Bordmikro bei Laune hält: "Der heutige Flug wird ein kurzer sein. Aber ich hoffe wirklich, dass Sie, Ihre Familien und Freunde, sobald die Coronavirus-Pandemie vorbei ist, wieder gerne in die japanische Präfektur Tottori reisen können."

Der Trip, den in ähnlicher Form auch andere südkoreanische Fluglinien anbieten, dauert rund zweieinhalb Stunden und kostet umgerechnet knapp 80 Euro. Die Flüge sind seit Wochen beinahe zu 100 Prozent ausgebucht. An Bord müssen die zuvor auf Corona getesteten Passagiere Masken tragen, jeder zweite Platz bleibt frei, und es gibt keine Verpflegung. Allerdings dürfen die Teilnehmer zollfrei einkaufen – ein Pluspunkt der Social-Distancing-Reise. "Es fühlt sich an, als würde ich tatsächlich verreisen, auch wenn ich ein paar Stunden später schon wieder zu Hause bin", freut sich Passagierin Park Sun Young, die sich den Flug als Attraktion zu ihrem 37. Geburtstag gönnte.

Wir wünschen allen Lesern ein Feiertags-Wochenende, an dem sie nicht in die Luft gehen müssen, und melden uns am Montag mit frischen Tech-News wieder.

Willkommen in der japanischen Präfektur Tottori – zumindest von oben.

Willkommen in der japanischen Präfektur Tottori – zumindest von oben.


Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.