Hoffmann räumte ein, dass es auf dem Sektor Show Nachholbedarf gebe. Seit der ProSiebenSat.1-Musikshow "The Voice" habe es kein erfolgreiches Showformat gegeben, sagte der Geschäftsführer. Neu sind nun unter anderem bei RTL "Die große Hypnoseshow", auch die Quizreihe "500 Questions", Tanzexperte Joachim Llambi nimmt in "Der Reisechecker" den Urlaub unter die Lupe. Mirja Boes lädt zur Sendung "Der Nächste, bitte! Mirjas Sprechstunde". Acht neue Bühnenprogramme, unter anderem mit Atze Schröder, Bülent Ceylan, Carolin Kebekus, Eckart von Hirschhausen und Dieter Nuhr, sind für die neue Saison bei RTL vorgesehen. Geplant ist auch eine deutsche Adaption der BBC-Show "Top Gear". Und: Die "Die Puppenstars" kommen - Amateure sollen darin Deutschlands bekanntesten Puppenspieler, Martin Reinl, mit ihren Handpuppen überzeugen.

Was RTL wurmt: Der teure Wettbewerb mit ARD und ZDF auf dem Markt der Sportrechte. RTL überträgt die Qualifikationsspiele der Fußball-Nationalmannschaft für die EM und die WM mit großem Erfolg, liebäugelt aber auch mit den Bundesligarechten. "Manchmal träumen wir gern auch mal, neigen aber am Ende zu Realismus", sagte Hoffmann. "Der Wettbewerb mit den Öffentlich-Rechtlichen um Sportrechte, die mal eben eine Milliarde Euro an Bedarf in diesem Bereich anmelden, ist kein Wettbewerb, sondern eine Farce."

Auf die immer härter werdende Konkurrenz durch mehr TV-Sender und Streamingdienste angesprochen, antwortet Hoffmann so:

"Es steht außer Frage, dass Fernsehen das Massenmedium bleiben wird, aber klar ist auch, dass alle großen Sender an Reichweite verloren haben, während unzählige kleine zulegen. So war die Entwicklung in den USA und so ist sie bei uns. Trotzdem: Wenn Sie sich mal alle Sendungen anschauen mit fünf Millionen Zuschauern und mehr, die durch Werbung unterbrochen werden, dann taucht in dieser Top 50 allein RTL auf mit Spitzenwerten von zwölf Millionen Zuschauern. Die ganz großen Lagerfeuer werden zwar seltener, aber dadurch immer wertvoller."

dpa/ps