Fragen über Fragen und Grund für eine nicht repräsentative Umfrage bei großen Playern am Markt*. Wie sehen diese „Live-Audio-Content“? Das Feedback: Durchwachsen! Für die einen ist es (noch) kein Thema. Andere haben es auf dem Schirm, finden es spannend, wiederum andere arbeiten bereits daran. Mehr wollte (noch) keiner verraten. Es dürfte also spannend bleiben.

Die Frage, ob ein "Big Bang" im Bereich "Live-Audio-Content" ansteht, stellt sich aus meiner Perspektive nicht. Er wird, ja er muss kommen. Früher oder später. Alles andere wäre absurd, denn technisch sollte das alles kein Problem sein, genügend Finanzkraft ist auch da und im Non-Corporate-Podcast-Bereich ist er schon längst zu finden. Für die große Masse der Hörerinnen und Hörer haben die on-demand Angebote derzeit noch klar die Nase vorne. Ihr Vorteil, neben der Möglichkeit sie offline zu hören, liegt im zeit- und ortsunabhängigen Konsum. Allerdings gibt es auch noch keine fetten "Live-Audio-Content" Angebote bzw. technische Distributionsmöglichkeiten: Das berühmte Henne-Ei-Problem.

Die wichtigen Fragen sind: Gibt es in der on-demand Ära nicht auch das Bedürfnis, Audio-Content live zu erleben? Auch nicht für die "Generation Kopfhörer"? Wie schafft "Live-Audio-Content" ein derartiges Hörerlebnis, dass mit der Technik und den Möglichkeiten von heute, wieder zu einer bestimmten Uhrzeit auf "Play" gedrückt wird?

Audionutzung hat Potenzial für Markenbildung

Wir werden nur hören was funktioniert oder nicht, wenn wir es versuchen. Und das können derzeit wohl überwiegend nur die mit ausreichend Finanzkraft ausgestatteten "Big Player". Lizenzen oder Ideen für "digitale Live-Audio-Shows" kosten häufig mehr, als das Monatsabo einer Tageszeitung. Vor dem Hintergrund der steigenden Mobilität der Menschen und der damit einhergehenden Zunahme der Audionutzung könnte dies allerdings ein durchaus interessanter Markt sein - insbesondere für Markenbildung und Markenbindung.

Übrigens: Wenn der Mehrwert, die Relevanz und das Hörerlebnis passen, könnte "Live-Audio-Content" durchaus ein Teil der Monetarisierung darstellen, beispielsweise mit Subscription-Business-Modellen oder schlicht dem Audio-Ticket für Event XY, um nur ein paar Ansätze zu nennen.

*Acast, Audible, Audio Now, FYEO, OMR, Podimo, Spotify, Podigee, Viertausendhertz.

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Autor: Stephan Schreyer

Stephan Schreyer berät Unternehmen zum Thema Audio & Podcast. Für den Audioapostel sind Strategie und Konzept das Maß aller Dinge.