Europa-Verlag:
Gesicht zeigen mit Ogilvy: "Mein Kampf gegen Rechts"
Es kommt zum ungünstigsten Zeitpunkt, dass "Mein Kampf" nach Auslaufen des Urheberschutzes gerade jetzt neu verlegt werden darf. Die Rechten fühlen sich im Aufwind wie nie. Ogilvy, der Verein "Gesicht zeigen" und der Europa-Verlag setzen mit ihrem Buch "Mein Kampf gegen Rechts" einen Kontrapunkt.
Es kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, dass Hitlers "Mein Kampf" nach Auslaufen des Urheberschutzes gerade jetzt neu verlegt werden darf. Die Rechten fühlen sich im Aufwind wie nie. Die Agentur Ogilvy, der Verein "Gesicht zeigen" und der Europa-Verlag setzen mit ihrem gemeinsamen Buchprojekt "Mein Kampf gegen Rechts" einen gezielten Kontrapunkt hierzu.
Wir leben ja in Zeiten, in denen die Emotionen derart hochkochen, dass der klare Blick häufig verloren geht. Diesen klaren Blick zu behalten, darum geht es den Herausgebern dieses Buchs: Elf unterschiedlich betroffene Menschen beschreiben in dem Buch ihren persönlichen Kampf gegen rechtes Gedankengut und gegen rechte Gewalt. Der Launch des Buches wird begleitet von einer integrierten Kampagne mit Fokus auf PR und digitaler Werbung, aber auch mit entsprechenden Out-of-Home-Maßnahmen, mit Lesungen und verschiedenen Live-Aktionen.
Hitlers "Mein Kampf" gilt als das ideologisch-programmatische Grundwerk der (folgenden) nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Neonazis bedienen sich nach wie vor gerne desselben Vokabulars. "Wir nehmen das Ende des Urheberschutzes von Hitlers 'Mein Kampf' als Anlass, auf die aktuelle Situation in Deutschland zu reagieren", sagt Tim Stübane, Executive Creative Director bei Ogilvy in Berlin: "Dass rechtes Gedankengut derzeit auf so viel Zuspruch trifft, ist erschreckend – und ein Zustand, der für uns untragbar ist."
Vom Erlös jedes Buchs geht 1 Euro an den Verein "Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland". Und à propos Weltoffenheit. Bei aller (möglicherweise) berechtigten Kritik an einer chaotischen Flüchtlingspolitik: Worauf man dieser Tage auch aufmerksam machen könnte, ist die Tatsache, dass etwa die Integration der drei Millionen Spätaussiedler seit 1990 eine absolute Erfolgsgeschichte ist. Dabei galten die "Russlanddeutschen" in den 90er-Jahren in ganz vielen Kommunen als "Problemklientel".