TechTäglich:
DVDs und Abos: Netflix auf verlorenem Posten
Die weltweit meistbeachtete Streaming-Plattform Netflix schraubt an allen Ecken und Enden, um finanziell effektiv zu bleiben. Zwei Entscheidungen stehen derzeit im Fokus: Was die Post und was die Abonnenten damit zu tun haben.
Viele wissen es gar nicht: Netflix, die meistgesehene Plattform der Welt, war nicht immer ein Streaming-Dienst. Zum Start im August 1997 verdiente das Unternehmen sein Geld damit, DVDs zu verleihen und diese per Post an die Kundinnen und Kunden zu schicken. Diese schauten sich den Film oder die Serie an und retournierten die DVDs dann im legendären roten Umschlag. War dieser wieder bei Netflix eingetroffen, wurde die nächste DVD verschickt. Ein zeitraubendes Projekt für Netflix und die Kundschaft, nix war’s mit Dauerbingen in den Anfangstagen.
Den DVD-Verleih hat Netflix weiterhin angeboten, auch als der Abruf von Inhalten über die Netflix-Apps oder den Browser längst möglich war. Notiz genommen hat von der Möglichkeit des Postwegs zuletzt kaum noch jemand. Netflix auf verlorenem Posten!
Nun zieht der Konzern die Konsequenzen: Der legendäre Versand von DVDs im roten Umschlag wird Ende September dieses Jahres eingestellt. Dann werden die letzten Umschläge in die Post gehen.
Insgesamt wurden im Laufe der rund 25 Jahre laut Netflix mehr als 5,2 Milliarden DVDs verschickt. Am häufigsten angefordert wurde dabei der 2009 erschienene Film "The Blind Side" mit Sandra Bullock in der Hauptrolle.
Übrigens: So schön das Dauerstreaming von Filmen und Serien ist – in diesen Tagen gilt gerade für Netflix-Kundinnen und -Kunden, dass dabei die Regeln eingehalten werden müssen. Das Teilen von Accountdaten ist nur mit Personen erlaubt, die im gleichen Haushalt leben. Viele halten es natürlich anders, teilen sich den Preis des Abos mit anderen Bekannten. Netflix steht auf diesem Gebiet auch auf verlorenem Posten, Einnahmequellen bleiben aus.
Gegen diese Praxis ist Netflix zuletzt in einigen Ländern vorgegangen und hat die Jagd-Saison auf illegale Zuschauerinnen und Zuschauer in Kanada, Neuseeland, Spanien und Portugal eröffnet. Hier müssen Betroffene, die erwischt werden, eine Zusatzgebühr entrichten. Die Jagd wird nun ausgeweitet. Im Kleingedruckten seines letzten Quartalsberichts kündigte der Konzern an, dass die Kontrollen auf die USA ausgeweitet werden. Bis spätestens Ende Juni diesen Jahres werde die Extra-Gebühr, bei denen, die erwischt werden, scharf geschaltet. Ob die Abo-Jagd auch in Deutschland praktiziert wird, ist unklar. Die Ausweitung auf andere Länder wird von Netflix nicht explizit genannt, wäre aber nur folgerichtig.
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