Dopheide: "Der Wert von Manager-Marken wird grandios unterschätzt"
Deutsche Manager sind als Marke zu wenig einzigartig, findet Markenberater Frank Dopheide. Dabei könnten die Unternehmen in vieler Hinsicht davon profitieren.
Deutsche Manager sind als Marke zu wenig einzigartig. "Die Manager sind besser als ihr Image. Sie sind alle professionell, sportlich, schlank und rhetorisch trainiert. Jeder von ihnen könnte Claus Kleber im 'Heute-Journal' ersetzen. Dabei ist eins verloren gegangen: die Einzigartigkeit. Es gibt Spielraum für Persönlichkeit", sagte Frank Dopheide, der seit Januar die Deutsche Markenarbeit innerhalb der Commarco leitet, im Interview mit dem "Handelsblatt". Produkt und Manager müssten aber zueinander passen, sie bräuchten eine hohe Deckungsgleichheit. So leide beispielsweise ein sympathischer Rüdiger Grube mit den schlechten Produktqualität der Bahn. Gleichzeitig habe sein Ansehen aber dennoch weniger als erwartet gelitten. Aber Sympathie müsse nicht immer der Treiber sein, sagte Dopheide und nannte als Beispiel Steve Jobs.
"Der Wert von Manager-Marken wird grandios unterschätzt," so Dopheide. Sie seien der wirkungsvollste, kostengünstigste und direkteste Weg, den Unternehmenswert zu steigern. Das zeige sich darin, dass das Unternehmen für Toptalente attraktiv sei und sich ein niedriges Gehaltsniveau durchsetzen lasse und ein "Vertrauensanker" in der Öffentlichkeit vorhanden sei. Dazu müssten die Manager als Menschen erlebbar werden und man müsse herausarbeiten, was sie ausmacht.