Apples Siri: Der Sinn des Lebens? - "Dafür gibt es sicher eine App"
Siri, die neue sprechende Auskunft im iPhone 4S, soll alles wissen und den digitalen Menschen in allen Lebenslagen weiterhelfen. W&V-Online-Redakteurin Anja Janotta hat den Test gemacht und Siri ein paar Fragen des Lebens gestellt. Die Antworten sind recht eigenwillig, selten zutreffend, aber meistens zumindest charmant.
Siri, die neue sprechende Auskunft im neuen Apple iPhone 4S, soll alles wissen und den digitalen Menschen in allen Lebenslagen weiterhelfen: Ob neue Restaurants, die nächste Apotheke oder auch größere Sinnfragen - Siri soll weiterhelfen. W&V-Online-Redakteurin Anja Janotta hat den Test gemacht und Siri ein paar große und kleine Fragen des alltäglichen Lebens gestellt. Dabei wird offensichtlich: Siri weiß zwar nicht wirklich etwas, kann das aber charmant und amüsant umschreiben.
Begonnen haben wir den Test mit der drängendsten Frage des Redakteursalltags: "Was gibt es heute Mittag?". Siri, die wohl leider noch keine Standleitung zur W&V-Kantine unterhält, kleidet ihr Nichtwissen in die kluge Feststellung, dass sie keine Wegbeschreibungen oder Karten aufrufen könne, aber mein Terminkalender sehe um 12 keinerlei Eintragungen vor. Immerhin ist das noch besser als diese platte Antwort: "Ich verstehe 'Wo ist das nächste Restaurant/Apotheke/Bank nicht'". Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, könne sie nicht helfen, winkt die elektronische Auskunftei ab. Na gut, dann was Praktisches: Auf "Wann läuft die 'Tagesschau'?" liefert bei Siri immerhin den aktuellen Wetterbericht für München. "Wo ist der GWA?" wird beantwortet mit "In deinen Kontakten gibt es niemanden mit dem Namen GBA.". Wir können Siri ja noch eine Chance geben, sich einzuarbeiten, beginnen wir mal mit den einfachen Fragen, die uns täglich beschäftigen. Sicherlich kann Siri uns mal mit ihrer Sicht der Dinge bereichern. Wir stellen die Frage: "Was ist kreativ?"Die Antwort ist allerdings irgendwie enttäuschend: "Es tut mir leid, ich habe nichts zu 'kreativ' gefunden."
Ok, vielleicht ist Siri ja auch ein bisschen globaler interessiert als unsere Medien- und Marketingbranche: "Wer ist Kanzler der Deutschen" versteht Siri nicht, würde aber hilfsbereit, wenn wir wollten, gerne für uns im Internet suchen. Die Aufforderung allerdings darf man dann nicht per Sprachtool eingeben, sondern muss von Hand klicken. Schwerer Medienbruch, Siri, das kannst du besser. Immerhin, die Kanzlerin ist in guter Gesellschaft, auch ihren eigenen Vater kennt die Assistentin nicht: "Ich habe nichts zu 'Wer ist Steve Jobs' gefunden". "Was tust du, Siri?" fragen wir entgeistert. "Was ich mache? Ich spreche mit dir!" schnappt sie zurück.
Probieren wir es mal mit etwas Einfachem: "Wann ist das nächste Oktoberfest?" Auf diese Frage hat Siri endlich mal eine kreative Problemlösung anzubieten. Hat zwar nichts mit dem Oktoberfest zu tun, aber immerhin zeigt sie uns den Aktienkurs von MAN. Wen stört es bei den schönen Bildern schon, dass man falsch verstanden wird? Ok, noch ein Versuch: "An welchem Wochentag ist Weihnachten?" - "Weihnachten ist am 25. Dezember 2011, das ist ein Sonntag. Hoffentlich bekommst du da frei." Na also, mit einem solchen Charme macht die Sprach-Assistentin dann doch wieder einige vorherige Begriffstutzigkeit wieder wett. Und Humor hat sie auch noch: "Verbinde mich mit Google+" quittiert sie mit "Das Web nach 'Klaus' durchsuchen".Ebenso amüsant ihr Verständnis für "Wo ist mein iPad?" - "Ich verstehe 'Wo ist mein Pferd' leider nicht."
Und über den Sinn des Lebens kann man mit ihr auch noch trefflich diskutieren: Siri bietet gleich mehrere Sichtweisen an. "42", "Ein Film" oder aber "Dafür gibt es sicher eine App."
Auf unsere letzte Frage haben wir dann auch schon mit keiner wirklich erhellenden Antwort durch Siri gerechnet: "Wieviel neue iPhones hat Apple am ersten Wochenende verkauft?" Aber da kann uns der Hersteller selbst helfen: Vier Millionen Geräte sollen nach Apple-Angaben bereits geordert worden sein.