Zeitungsgruppe Thüringen: Kein Content-Desk wie in NRW
Die WAZ-Gruppe plant für ihre Thüringer Zeitungen kein Content-Desk nach dem Vorbild des NRW-Modells. Klaus Schrotthofer, Geschäftsführer der Zeitungsgruppe Thüringen, will die Zusammenarbeit der drei Titel jedoch dort ausweiten "wo es für alle hilfreich ist".
Die Essener WAZ-Gruppe plant für ihre drei Thüringer Tageszeitungen kein Content-Desk nach dem Vorbild des NRW-Modells. Klaus Schrotthofer, Geschäftsführer der WAZ-Tochter Zeitungsgruppe Thüringen (ZGT), weist entsprechende Spekulationen gegenüber dem W&V-Schwesterblatt Kontakter zurück.
"Das Content-Desk-Modell hat sich in NRW bewährt, aber wir wollen es in Thüringen nicht kopieren. Die Marktgegebenheiten in Thüringen sind ganz anders. Wir haben hier keinen riesigen Ballungsraum, sondern eine sehr kleinteilige Struktur, die eine große lokale Präsenz erfordert. Deshalb arbeiten wir an einem eigenen Thüringer Weg", so Schrotthofer.
Dass die drei Blätter "Thüringer Allgemeine" (TA), "Ostthüringer Zeitung" und "Thüringische Landeszeitung" künftig enger zusammenrücken werden, schloss Schrotthofer jedoch nicht aus: "Wir wollen die Zusammenarbeit dort ausweiten, wo es für alle hilfreich ist, ohne das Profil der einzelnen Titel zu beschädigen." Details nannte er nicht. Stellenstreichungen seien "derzeit nicht geplant. Aber unsere Ressourcen werden eher abnehmen als zunehmen." Wirtschaftlich habe die ZGT zwar ein "schwieriges Jahr" gehabt. "Aber wir sind nach wie vor ein solides Haus."
Die Ablösung des langjährigen TA-Chefredakteurs Sergej Lochthofen hatte die Spekulationen noch einmal befeuert. Der streitbare Journalist war vergangene Woche durch Paul-Josef Raue, zuvor Chef der "Braunschweiger Zeitung" abgelöst worden.
jmk/tn