
Warum Sky jetzt dann doch Geld verdient
Bei Sky steht unterm Strich zwar noch immer ein Verlust. Doch vor Zinsen und Steuern findet sich im zweiten Quartal in den Büchern der Pay-TV-Plattform eine kleine schwarze Zahl. Das hat seine Gründe...
Sky ist im vergangenen Quartal zum achten Mal in Folge stark gewachsen: Die AG meldet am Dienstag, dass sich alle wesentlichen Kennzahlen weiter verbessert haben. Zwar steht unterm Strich noch immer ein Verlust von knapp 14 Millionen Euro, doch vor Zinsen und Steuern weist die News-Corp-Beteiligung ein Ebitda in Höhe von 23,0 Millionen Euro aus, der Reingewinn liegt bei knapp sechs Millionen Euro (trotz hoher Ausgaben). Der Umsatz wächst zwischen April und Juni um 18 Prozent auf 326,7 Millionen Euro an. Die Kundenzahl insgesamt steigt um 14 Prozent auf 3,132 Millionen. Unter dem Strich kommen netto 47.100 neue Abonnenten hinzu - ein Plus von 42 Prozent.
Woran liegt es, dass das defizitäre Pay-TV-Unternehmen Sky Deutschland im zweiten Quartal zum ersten Mal zumindest operativ Geld verdient? Vor allem profitiert das deutsche Sky von seinem deutlich ausgebauten Angebot an Sendern. Zudem kommt der Konzern auch bei der Kundenzufriedenheit voran - Problemzone des einstigen Premiere, an der der seit April 2010 amtierende Konzernchef Brian Sullivan mit Vehemenz gearbeitet hat. Das zeigt sich in der sinkenden Kündigungsquote bei Sky. Deutlich ausgebaut hat der Anbieter auch den Anteil der Kunden, die hoch auflösende HD-Angebote beziehen und dafür mehr Geld bezahlen. Die Zahl dieser Abonnenten ist im zweiten Quartal um satte 64 Prozent auf jetzt knapp 1,2 Millionen angewachsen. Sullivan fasst die zurückliegenden Monate so zusammen: "Dies war ein wichtiges Quartal für Sky. Wir haben eine Reihe von Meilensteinen erreicht."
Sky hält nun an seiner Strategie fest, wirbt intensiv für seine Offerten im Bereich Bundesliga und investiert weiter in Inhalte, Innovationen und Kundenservice. Auch soll es für Pay-TV-Zauderer im zweiten Halbjahr ein neues Einsteiger-Angebot geben, das Sky Starter Paket hört. Es soll 21 der 30 Sender aus dem Sky-Welt-Paket umfassen. Es fehlen der Offerte HD-Sender und das Zubuchen weiterer Premium-Pakete. "Obwohl wir auch weiterhin einen weiten Weg vor uns haben, sind Geschäftsdynamik und Marktpotenziale für uns vielversprechender denn je", so Sullivan optimistisch. Er bekräftigt sein Ziel, 2013 auf Jahressicht ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zu erwirtschaften. In diesem Jahr soll sich dieses Ergebnis "signifikant verbessern". Wann Sky auch unterm Strich aus der Verlustzone kommt, will Sky-CEO Sullivan bisher nicht voraussagen - auch wenn er diesem Ziel inzwischen sehr nahe gekommen ist. Der hoch bezahlte Manager aus dem Reich von Rupert Murdoch dürfte nach diesem Geschäftsjahr wieder ordentlich Tantiemen einstreichen...
Das frühere, von Leo Kirch gegründete Premiere war seit Start vor mehr als 20 Jahren nie richtig auf die Beine gekommen. Nun scheint die Trendwende eingeläutet.