"taz"-Kollegen sind sauer auf "Schlampenkolumne"
"taz"-Autor Deniz Yücel hat sich mit seiner scharfen Kolumne über das Aus der deutschen Frauenfußball-Nationalelf auch im eigenen Haus Ärger eingefangen.
"taz"-Autor Deniz Yücel ist bei seinen Kolleginnen unten durch. Das hat er Schwarz auf Weiß – im hauseigenen "taz"-Blog, in dem die Kommentare der weiblichen Mitarbeiter des Berliner Blatts über Yücels "Schlampenkolumne" rund um das Ausscheiden der deutschen Fußballerinnen aus dem WM-Kampf in Deutschland aufgelistet sind.
"Geht gar nicht!" oder "Mit mir nicht!" – meinen jetzt 30 "taz"-Mädels mit Blick auf die Kolumne, in der Yücel auf die einzelnen "Schlampen" der Nationalelf eingeht, die aus seiner Sicht den deutschen Traum vermasselt haben – dank "Schlampone Laudehr" oder "Kerstin Schlampefrekes" und "Célia Schlampyino da Schlampi". Seit Montag schon hat der "taz"-Blogger Sebastian Heiser insgesamt 57 Kommentare im eigenen Haus gesammelt, nachdem sich die "Bild" über die "Schlampen"-Kolumne von Deniz Yücel rund um das "schandvolle Ausscheiden" ausgelassen hat. "So verspottet die taz unsere Fußball-Mädels”, titelte das Springer-Blatt. Auch unter taz.de häufen sich die Kommentare.
Heiser selbst spart auch nicht an Kritik – er vermute, "selbst die Altersangaben sind so schlampig recherchiert, dass sie vor keinem Faktencheck Bestand haben würden". Aber er weist auch einmal mehr darauf hin, dass die "taz" viel auf ihre Meinungsvielfalt hält und bemüht das Redaktionsstatut: "Ansichten von Redaktionsmitgliedern, die den in der Redaktion jeweils vorherrschenden Sichtweisen zuwider laufen, werden respektiert. In der Kommentierung finden auch Minderheitsmeinungen innerhalb der Redaktion ihren Platz.” Dennoch ist aus Deniz Yücel im Blog der "umstrittene taz-Kolumnist" geworden.