"Spiegel"-Attacke: Diekmann macht den Brandstifter
Das Imperium schlägt zurück: "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann lässt Streichholzschachteln mit dem aktuellen "Spiegel"-Cover verteilen.
Meinungsführer oder auch nicht: Die Marketingabteilung um "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann ist schwer auf Zack. In der Reiberei zwischen "Spiegel" und Springers Boulevard-Blatt zündet Diekmann ganz schnell die nächste Stufe – und verteilt als Reaktion auf den aktuellen "Spiegel"-Titel rund um die "Bild" als Brandstifter der Nation am Dienstag Streichholzschachteln in der Republik. Auch W&V Online hat ein Exemplar abbekommen. Aufgedruckt: eben jenes "Spiegel"-Cover. Auf der Rückseite wirbt "Bild" gleich mal um neue Abos.
Der "Spiegel" schildert in dieser Woche auf zehn Seiten, wie die "Bild" mit einseitiger Parteinahme immer mehr zu einem Meinungs-Phänomen geworden ist. Das Nachrichtenmagazin stellt auch die Frage, ob die "Bild" das Label "Meinungsführer" verdient hat. Aufhänger für diverse Thesen ist unter anderem der aktuelle Fall des am Dienstag zurückgetretenen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg, für den Diekmanns Truppe in der vergangenen Woche noch eine Telefon-Umfrage gestartet hat. Später hat sich herausgestellt, dass die Bild.de-Variante der Umfrage pausiert hat, weil zu wenige Teilnehmer pro Guttenberg gestimmt haben. Wieder online, hat die Analyse dann eine Mehrheit pro Rücktritt ermittelt.
"Bild"-Chefredakteur Diekmann reagiert immer wieder mit Ironie und viel Marketingpower auf Kritik am Blatt, das er seit zehn Jahren lenkt.