
Schüler wählen Top-Arbeitgeber: ProSieben muss sich der Polizei geschlagen geben
Jeder Zehnte möchte bei der Polizei arbeiten, das ergab eine Umfrage unter 10.000 Jugendlichen. Warum sich mehr Schüler für diesen Berufsweg entscheiden als für eine Karriere bei ProSieben, BMW oder Porsche, hat das Forschungsinstitut Trendence untersucht.
Welche Unternehmen sind für Jugendliche besonders attraktiv? Dieser Frage ist das Forschungsinstitut Trendence nachgegangen und hat eine Liste der beliebtesten Arbeitgeber erstellt. Zwischen Januar und Juni 2012 wurden an allgemeinbildenden Schulen 10.000 Schüler der Klassenstufen acht bis 13 befragt. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichte nun die "Welt am Sonntag".
Auf Platz eins der Top-Arbeitgeber rangiert unverändert zum Vorjahr die Polizei. 10,6 Prozent der Jugendlichen können sich vorstellen, dort Karriere zu machen - unter den Abiturienten sind es sogar 12,9 Prozent. Vor allem Sicherheit und Chancengleichheit werden als Ausschlag gebende Kriterien an den späteren Beruf angelegt. Ein hohes Gehalt und Eigenverantwortung dagegen seien für die Schüler nicht mehr ganz so wichtig. Das erklärt auch die zunehmende Beliebtheit der Bundeswehr (Platz 3 mit 7,4 Prozent) und des Zolls (Platz 22), der es zum ersten Mal auf die Liste geschafft hat.
Dass die Medienbranche viele Jugendliche anlockt, zeigt sich an Rang zwei: 9,2 Prozent der Befragten nennen die ProSieben Sat.1 Media AG als ihren favorisierten Arbeitgeber, damit belegt das Unternehmen ebenfalls denselben Platz wie bereits 2011.
Auch die Modebranche und der Einzelhandel liegen im Trend - 10,4 Prozent der Schüler möchten einmal in diesem Bereich arbeiten. H&M stieg im Schülerbarometer vom achten auf den fünften Platz, Ikea von 22 auf 16 und Hugo Boss von 29 auf 18.
In der Beliebheit zurückgefallen sind hingegen die großen deutschen Autohersteller: BMW muss einen Platz einbüßen und landet mit 7,2 Prozent auf dem vierten Rang. Audi (Platz 8) und Porsche (Platz 9) empfinden die Schüler auch nicht mehr genauso attraktiv wie noch im Vorjahr.
Weiterhin gibt Trendence an, dass Mädchen weniger Interesse an mathematischen und technischen Aufgaben haben. Zwar entscheiden sich immer mehr für ein Studium dieser Fachrichtungen, doch noch immer seien hohe Abbrecherquoten zu verzeichnen. Generell täten sich die Schüler schwer, den passenden Beruf oder das geeignete Studium zu wählen. Allerdings zeige sich vermehrt, dass die Sorgen vor etwaiger Arbeitslosigkeit abnehmen. Die Chance auf einen Job schätzen die Befragten heutzutage besser ein als jemals zuvor.