Deutlich ist, dass weiterhin das Segment der Wohn- und Gartenzeitschriften wächst, während die meisten anderen Genres von Minuszeichen geprägt sind. Unterm Strich meldet das Segment dieses Mal ein Plus von 1,6 Prozent. Dabei reißt auch der Höhenflug von "Landlust" nicht ab: Das Magazin aus dem Landwirtschaftsverlag hat die Grenze von 800.000 Exemplaren hinter sich gelassen und meldet nun 828.652 Exemplare sowie weitere 17,5 Prozent Auflagen-Zuwachs. Mitbewerber "LandIdee" (178.181) kann mit 12,0 Prozent mehr Auflage weiter wachsen. Das noch junge "Mein schönes Land" kommt mit einer Auflage von 165.180 Exemplaren daher. "Schöner Wohnen" kann sich nach einem Einbruch im ersten Quartal wieder fangen: Dieses Mal kommt ein leichtes Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zusammen. Registriert sind nun 236.579 verkaufte Exemplare.

Immer noch düsterer: Bei den People-Magazinen bröckeln die Auflagen weiterhin fast durch die Bank. "OK!" (Klambt) verliert deutliche 26,0 Prozent gegenüber dem zweiten Quratal 2010, "Life & Style" 9,1 Prozent, Bauers "InTouch" 12,0 Prozent, "In" 5,2 Prozent, Burdas "Bunte" weitere 3,2 Prozent. Einzig Gruner + Jahrs "Gala" stagniert lediglich. Im Vergleich zum Vorjahresquartal liegt verkaufte Auflage um 0,1 Prozent höher bei nun 330.125 Exemplaren. Bitter fällt die aktuelle IVW Print wieder einmal beim Teenieblatt "Bravo" aus. Im zweiten Quartal 2011 sind die Verkaufszahlen auf 417.619 Exemplare gefallen. Noch weniger sind es nur im letzten Quartal 2010 gewesen – da sind nicht einmal mehr 400.000 verkaufte Exemplare zusammengekommen. Das Beispiel "Bravo" steht für das gesamte Segment der Jugendzeitschriften, das gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,1 Prozent nachgibt.

Weiter rückläufig sind auch die allermeisten Programmies. Deutliche Ausnahme: "TV für mich" (WAZ) gilt mit einem Plus von 12,3 Prozent als Überflieger. Allerdings auf niedrigem Niveau: Absolut gesehen rangiert die Auflage des "WAZ"-Blattes mit 260.837 Exemplaren insgesamt eher weiter am Ende des Feldes. Auflagenführer "TV 14" verliert zwar 1,4 Prozent, führt das Segment mit gut 2,4 Millionen verkauften Exemplaren aber weiter an. Aufatmen bei Springer: Das einst aus der Liaison mit Premiere geborene "TV Digital" kann wieder hinzugewinnen. Plus 5,0 Prozent an Auflage machen nun laut IVW knapp 1,78 Millionen verkaufte Exemplare der Programmzeitschrift.

Die monatlichen Frauenzeitschriften verlieren weiterhin allgemein. Insgesamt hat das Segment gegenüber dem Vorjahresquartal 4,1 Prozent weniger Exemplare verkaufen können. Stark betroffen: "Welt der Frau" (minus 15,5 Prozent), "Brigitte Woman" (minus 13,1 Prozent), "myself" (minus 11,8 Prozent) und "Cosmopolitan" mit jetzt sogar minus 12,5 Prozent." "Glamour" verliert 10,0 Prozent, führt aber weiter im Segment mit der Auflage von 487.488 verkauften Exemplaren im zweiten Quartal 2011. Zweiwöchentliche wie "Brigitte" (minus 2,3 Prozent) tun sich schwer; die "Freundin" kann mit plus 0,7 Prozent etwas mehr Auflage als noch im Vorjahreszeitraum aufweisen.

Die Computerpresse driftet mit minus 15,9 Prozent immer weiter ins Auflagenminus. Die Zielgruppe wandert – wie auch bei Video-, Audio- oder Fotozeitschriften (minus 18,1 Prozent) - mehr und mehr ins Internet ab. Bitter für die "PC Welt": Auch der Relaunch hat das Ruder bisher nicht herumgerissen. Aktuell verliert die "PC-Welt" sogar 17,2 Prozent der verkauften Exemplare. Springers "Computer Bild" verliert ganze 16,3 Prozent – womit auch dieser Relaunch samt neuem eigenen App-Store die Baisse nicht bremsen konnte.

Bei den politischen Wochenzeitschriften kann "Die Zeit" weiter glänzen: Die IVW-Print weist aktuell gegenüber dem Vorjahresquartal 0,2 Prozent mehr Auflage nach. 503.559 Exemplare verkaufen die Hamburger. Bei den überregionalen Tageszeitungen rangiert dieses Mal kein einziges Blatt im Plus – Platzhirsch bleibt hier aber die "Süddeutsche Zeitung" mit 430.513 verkauften Exemplaren (minus 1,9 Prozent).


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.