
Investor kauft insolvente PrimaCom
Beim Käufer Medfort handelt es sich nach PrimaCom-Angaben um eine von den Kreditgebern und den bisherigen Mehrheitsgesellschaftern unabhängige Finanz-Holding privater Investoren.
Rettung in letzter Minute: Die luxemburgische Investmentgesellschaft Medfort übernimmt den insolventen Kabelnetzbetreiber PrimaCom. Die Gläubiger hätten dem Verkauf an die private Investorengruppe zugestimmt, meldet Insolvenzverwalter Hartwig Albers von der Kanzlei Brinkmann & Partner in Berlin. Einen Kaufpreis nennt er nicht. Marktbeobachter haben den Wert des Kabelnetzbetreibers zuletzt auf rund 300 Millionen Euro geschätzt. Eine für Montag in Berlin angesetzte Auktion ist kurz vor Beginn abgesagt worden.
Bei Medfort handelt es sich nach PrimaCom-Angaben um eine von den Kreditgebern und den bisherigen Mehrheitsgesellschaftern unabhängige Finanz-Holding privater Investoren. Mit diesem Schritt sei die erste Restrukturierungsphase beendet, heißt es dazu. PrimaCom hat vor einigen Wochen Insolvenz angemeldet. Das Sagen haben seither die Gläubigerbanken, die ihre Kredite über 360 Millionen Euro mit dem Netzbetreiber abgesichert haben.
PrimaCom beschäftigt 473 Mitarbeiter. Im ersten Quartal 2010 hat das Unternehmen 28,02 Millionen Euro umgesetzt, 6,0 Prozent mehr als im ersten Quartal 2009. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen liegt dabei mit 11,95 Millionen Euro um 4,8 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals.