"Handelsblatt" verlegt nach Athen
Die kommende Wochenendausgabe erstellt das "Handelsblatt"-Team am Freitag in Griechenland. Via Facebook hält das Team die Leser in der Krise auf dem Laufenden.
"Handelsblatt" goes Athen: Aus aktuellem Anlass hat die Redaktion um Chefredakteur Gabor Steingart beschlossen, die kommende Wochenendausgabe am Freitag in Athen zu produzieren. "Live und ‚ungeschminkt‘ aus Griechenland", wie das Team auf seiner Facebook-Seite kommuniziert - und wie eine Verlagssprecherin bestätigt.Diese Woche dürfte für die Zukunft Griechenlands eine entscheidende werden: So wollen am Mittwoch die europäischen Regierungschefs ihr Konzept zur Lösung der Euro-Krise vorlegen und damit auch das Vorgehen in Griechenland besiegeln.
Via Facebook will die "Handelsblatt"-Redaktion die Leser über den Stand der Recherchen zur Griechenland-Ausgabe zeitnah informieren. Arbeitstitel des Ganzen:"Griechenland ungeschminkt". Unter diesem Motto ist auch schon der erste Hinweis auf das zu finden, was den Leser erwartet: ein Gesamtbild aus dem hoch verschuldeten Land, das am Tropf Europas hängt und dessen Bürger immer lauter gegen den Radikalschnitt in ihrem Finanzwesen protestieren.Daneben Politik und Banken, die über einen radikalen Schuldenschnitt diskutieren. So skizziert der Auslandsressortleiter Matthias Eberle am Montagnachmittag folgendes plastisches Bild aus Athen: "Vor dem Finanzministerium und umliegenden Banken sind mannshohe Marmorplatten abgerissen. Was einst den Reichtum griechischer Finanzhäuser symbolisierte, dient Protestlern heute als Wurfgeschoss." Man darf gespannt sein, was "Handelsblatt"-Mitarbeiter im Trubel Athens erleben und schildern werden.
Zuletzt hat Springers "Bild" zum zehnten Jahrestag des Terroranschlags auf das World Trade Center in New York im Vorfeld des 11. September ein Redaktionsteam in den Big Apple entsandt und dort eine komplette Ausgabe produzieren lassen.