"Focus"-Mitarbeiter wollen Betriebsrat
Unruhe bei "Focus": Am 10. November soll ein Wahlvorstand für einen Betriebsrat gewählt werden.
An der Arabellastraße in München herrscht Unruhe. Die Mitarbeiter der einstigen Cashcow "Focus" planen die Gründung eines eigenen Betriebsrats. Dies bestätigt Sprecherin Cornelia Tiller auf W&-Anfrage und weist gleichzeitig darauf hin, dass es sich dabei um eine Initiative handele, die von "einer Handvoll Mitarbeiter" ausgehe.
Für den 10. November wurden nun alle 300 Mitarbeiter des Focus Magazin Verlages zu einer Betriebsversammlung eingeladen. Dort soll ein Wahlvorstand gewählt werden - der erste Schritt zur Wahl eines eigenen Betriebsrates. In den vergangenen ein bis zwei Jahren wurden bei "Focus" mehr oder weniger regelmäßig einzelne Mitarbeiter gekündigt.
Diese Tatsache und auch die wirtschaftlichen Aussichten für das Nachrichtenmagazin haben zu einer großen Angst vor Jobverlust in der "Focus"-Mannschaft geführt. Laut aktueller IVW vom 3. Quartal hat das Blatt im Vorjahresvergleich 22,1 Prozent seiner verkauften Auflage eingebüßt und liegt nun bei 614.033 Exemplaren. Dies ist in Teilen auch einer erheblichen Reduzierung der Bordexemplare sowie der geänderten Abo-Strategie geschuldet.
Um ihre Interessen zu vertreten, haben sich die Mitarbeiter nun entschlossen, einen Betriebsrat zu gründen. Denn: Unklar ist auch, wie lange der Chefredakteur Helmut Markwort noch im Haus bleiben wird. Offiziell heißt es, Markwort, der am 8. Dezember 73 Jahre alt wird, werde noch bis Ende des Jahres 2010 bleiben.