Der Schrecken hat ein Ende: Keine Kündigungen bei "Focus"
Rund 60 Mitarbeiter haben bisher das Abfindungsangebot beim "Focus" angenommen, darunter Ressortleiter wie Michael Hilbig und Martin Kunz. Kündigungen sind jetzt erst einmal vom Tisch.
Entwarnung bei den verbleibenden Mitarbeitern des Focus Magazin Verlages: Anders als befürchtet, kommt es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen. Eine Sprecherin bestätigt, es seien zum aktuellen Kenntnisstand keine Kündigungen geplant. Fest steht aber auch: Nach W&V-Informationen haben jetzt schon rund 60 Mitarbeiter das Abfindungsangebot angenommen. Tendenz steigend. Noch bis Ende Juli haben die Beschäftigten die Möglichkeit anzunehmen.
Unterdessen setzt der neue "Focus"-Chefredakteur Wolfram Weimer bereits die ersten Ressort-Umbauten um. Seit dieser Woche gibt es das Ressort Menschen, das von Josef Seitz geführt wird. Weitere Änderungen sind ab Heft 30 zu sehen: Dann werden die Ressorts Kultur, Modernes Leben und Medien zu einem Großressort Kultur verschmolzen. Erste Änderungen sind bereits seit dem Antritt von Wolfram Weimer im Blatt bereits zu sehen: Es gibt mehr Themen, die auch die weibliche Zielgruppe ansprechen, es werden mehr Fotostrecken selbst produziert, das Blatt ist weniger Info-Grafik-lastig.
Um sich einen objektiven Blick auf das Heft zu verschaffen, hat die Redaktion erstmals einen externen Heftkritiker eingeladen: Wie "Focus" bestätigt, war Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle zu Gast an der Arabellastraße. Künftig sollen an jedem Dienstag prominente Köpfe aus politik, Medien und Kultur ihre Meinung zum Blatt abgeben.
In der Zwischenzeit sickern diverse Personalien aus der Arabellastraße durch: Unter den Ressortleitern, die bereits unterschrieben haben, sind Michael Hilbig, Chef des Bayern-Focus sowie seine Kollegin Bettina Bäumlisberger. Der Chef des Medienressorts Uli Martin sowie Martin Kunz (Leitung Forschung & Technik/Medizin) sollen das Abfindungsangebot ebenfalls angenommen haben.
Weitere langjährige "Focus"-Gewächse sind auf dem Absprung: Marika Schärtl aus dem Ressort Modernes Leben und seit rund 20 Jahren im Verlag. Carolin Rottländer, Leiterin der Markenkommunikation und langjährige Chefin des Burda-Kindergartens sowie Frank Gerbert. Der Fachmann für Psychologie-Themen hat beispielsweise den Burnout-Titel geschrieben, der dem "Focus" nach dem Relaunch ein sattes Plus eingebracht hat. Und: Eric Schütz, der Chef der Grafik und Atelierleiter hat das Angebot ebenfalls angenommen.
Lediglich die drei Personalien Rottländer, Schütz und Bäumlisberger werden auf Anfrage bestätigt.