Yahoo baut auf Fußball, Personalisierung und Akquisitionen
Der Internet-Konzern Yahoo sichert sich die Zweitverwertungsrechte für die britische Premier League im Internet. Zudem wird die Startseite automatisch angepasst.
Der Internet-Konzern Yahoo sichert sich die Zweitverwertungsrechte für die Britische Premier League im Internet. Das Portal wird in den kommenden drei Spielzeiten die Highlights zeigen. Der Deal zeigt die Richtung auf, in die Yahoo-Chefin Carol Bartz mit dem Konzern gehen will: Ausbau des Entertainment- und Content-Bereichs zur Stärkung des eigenen Werbegeschäfts im Premium-Segment.
Künftig spielt Targeting-Technik eine größere Rolle. Nicht unbedingt nur für Werbung, sondern auch zur Personalisierung. Yahoo will mit automatischer Personalisierung seiner Homepages die Nutzung steigern. Dazu verwendet die Firma die gesammelten individuellen Nutzerdaten wie Klickverhalten und besuchten Internetseiten. Zwar kann die Startseite heute bereits von jedem Nutzer angepasst werden. Allerdings nutzen den Service laut Bartz nur etwa 15 Prozent der Yahoo-Besucher. Der Portalanbieter will jedoch jedem User ein maßgeschneidertes Angebot bieten.
Daneben will Bartz weiter investieren, auch über Akquisitionen. Derzeit heiß gehandelt: der Location-based-Services-Anbieter Foursquare. Konkrete Nachfragen wollte Bartz auf einem Pressetermin in London nicht beantworten. Nur soviel: Der Verkauf seitens der Gründer sei letztlich nur eine Frage des gebotenen Geldes eines Käufers.
Zusätzlich zur Akquisestrategie stehe der Ausbau des internationalen Geschäftes im Vordergrund. Die größten Wachstumsraten lägen laut der Yahoo-CEO derzeit im mittleren Osten. Hier hatte Yahoo das Portal Maktoob im vergangenen Sommer erworben. Die Firma gilt als größter Anbieter im arabischen Raum.
Das Searchgeschäft soll im Herbst auf die neue Stufe gehoben werden. Bis zum 15. Oktober sollen die Prozesse für die Integration von Microsofts MSN-Suche abgeschlossen sein. Ab dann wird Yahoo für die Vermarktung der Suchwerbung auf Yahoo und MSN im Großkundenbereich verantwortlich sein. Die automatische Einbuchung für kleine Kunden übernimmt MSN.
In den USA stammen rund 50 Prozent der Umsätze aus dem Suchbereich, der Rest aus dem Verkauf von Display-Werbung. Im ersten Quartal 2010 waren die Search-Umsätze um 14 Prozent zurückgegangen, die Display-Umsätze stiegen dagegen um 20 Prozent. Bartz macht hierfür vor allem teure Premium-Werbung verantwortlich. Insgesamt kam Yahoo im ersten Quartal auf 1,597 Millionen Dollar Umsatz.