Weltbild und Hugendubel steigen bei Pubbles ein
Die Wettbewerbsbehörden haben es durchgewunken: Die Buchhandelsunternehmen Weltbild und Hugendubel (DBH) haben 50 Prozent der Anteile an Pubbles erworben. W&V hat mit Weltbild-Geschäftsführer Klaus Driever gesprochen, was der Einstieg beim Online-Kiosk für die beiden Marken bedeutet.
Nun haben es die Wettbewerbsbehörden durchgewunken: Zum Jahresbeginn haben die Buchhandelsunternehmen Weltbild und Hugendubel (DBH) 50 Prozent der Anteile am Online-Kiosk Pubbles erworben. Die bisherigen Eigner DPV Deutscher Pressevertrieb und die Club- und Direktmarketinggeschäfte von Bertelsmann halten künftig jeweils 25 Prozent.Bereits Anfang Dezember hatte eine Sprecherin der Verlagsgruppe Weltbild gegenüber der W&V bestätigt, dass eine Übernahme der Pubbles-Anteile geplant sei und eine entsprechende Genehmigung bei der Europäischen Kartellbehörde beantragt worden sei.
Durch den Einstieg bei Pubbles sollen die Marken Weltbild und Hugendubel aber nicht geschwächt werden. "Wo unsere Marken draufstehen, ist auch Weltbild oder Hugendubel drin“, betont Klaus Driever, der zuständige Geschäftsführer der Verlagsgruppe Weltbild für das digitale Business. Mit Hilfe von Pubbles soll das Angebot an digitalen Inhalten bei Weltbild und Hugendubel quantitativ und qualitativ zügig ausgebaut werden; parallel dazu soll die Marke Pubbles im Markt agieren.
Die Gründer haben Pubbles als neutrale Plattform und offen für andere Teilhaber konzipiert. "Dass wir mit Weltbild/Hugendubel einen der großen deutschen Buchhändler in den Gesellschafterkreis aufnehmen, unterstreicht diesen Ansatz“, sagt Bernd Schröder, Geschäftsführer Direct Group Germany. Pubbles behält laut Driever trotz des Einstiegs seinen Charakter als Start-up. "Der Online-Kiosk ist im Austausch eine sehr offene Firma, die anderen Verlagen auch als Steigbügelhalter beim Einstieg in den elektronischen Vertrieb helfen soll“, so Driever. Ob künftig weitere Verlagspartner auch als Gesellschafter einsteigen, ist noch unklar, aber denkbar.
Die Führungsspitze von Pubbles wird im Zuge der Neuordnung umgebaut: Bernhard Mischke behält zwar seine bisherige Position als Geschäftsführer. Thomas Feinen, seit Gründung von Pubbles einer der beiden Geschäftsführer, hat das Unternehmen aber vereinbarungsgemäß zum Ende 2011 verlassen. Hinzu kommen die Gesellschaftervertreter Maximilian Hugendubel, Geschäftsführer der DBH, Olaf Conrad, Geschäftsführer DPV Deutscher Pressevertrieb und Mitglied der Geschäftsführung Gruner + Jahr Deutschland, sowie Bernd Schröder, Geschäftsführer der Direct Group Germany.
Pubbles wird zudem seinen Sitz nach München verlagern. Wie viele Mitarbeiter von Hamburg nach Bayern folgen, steht noch aus. "Weltbild und Hugendubel werden Pubbles auch mit Ressourcen unterstützen“, erklärt Weltbild-Manager Driever. Dafür stellt das Augsburger Unternehmen und Hugendubel Mitarbeiter ab, die bisher das eigene E-Publishing-Geschäft aufgebaut haben. Allerdings solle nicht das gesamte Know-how ausgelagert werden.
Der Markt für elektronisches Lesen nimmt an Schwung auf: "Wir haben in den letzten Monaten eine hohe sechsstellige Anzahl an elektronischen Lesegeräten verkauft, trotzdem steht der Markt noch am Anfang“, sagt Driever. Trotzdem ist er vom Erfolg des elektronischen Publishing überzeugt. "Wir müssen jetzt investieren, um in Zukunft Erfolg zu haben.“ Insbesondere Frauen zeigten schon jetzt ein hohes Interesse am elektronischen Lesen.
(ks/lr)