VZ-Netzwerke: Wechsel an der Spitze
Clemens Riedl gibt seinen Posten als Geschäftsführer nach vier Jahren auf. Es übernimmt die ehemalige Lokalisten-Chefin Stefanie Waehlert.
Die VZ-Netzwerke bekommen eine neue Chefin: Ab sofort übernimmt Stefanie Waehlert die Geschäftsführung des größten deutsch-stämmigen Sozialen Netzwerks. Sie kommt von Medienkonzern ProSiebenSat.1, wo sie zuletzt als Geschäftsführerin der Lokalisten Media fungierte, einem Konkurrenten der VZ-Netzwerke. Davor war sie in verschiedenen Management-Positionen bei der Deutschen Telekom tätig.
Der bisherige Geschäftsführer Clemens Riedl gibt nach fast vier Jahren an der Spitze des Netzwerks seine operativen Aufgaben ab. "Ob sich die Wege in der Zukunft mit der Holtzbrinck-Mediengruppe nochmals kreuzen werden, möchte ich nicht ausschließen. Wir für unseren Teil würden das sehr begrüßen", erklärt Markus Schunk, Geschäftsführer vom VZ-Mutter-Unternehmen Holtzbrinck Digital. Wie man Clemens Riedl kennt, wird er aber sicherlich bald an anderer Stelle auftauchen.
Schon über die letzten Monate hatten einige VZ-Manager das Unternehmen verlassen, darunter Sales-Chef Sven Bagemihl, der Finanz-Verantwortliche Thomas Baum und im letzten Jahr Technik-Chef Jodok Batlogg. Der Weggang von Clemens Riedl steht nicht im Kontext mit den früheren Wechseln", sagt Schunk. Zwar gebe es wie in Digitalunternehmen durchaus üblich eine rege Fluktuation, aber bisher konnten die VZ-Netzwerke die Abgänge gut verkraften. "Wir fühlen uns sehr viel besser aufgestellt als vorher, gerade im Bereich Engineering haben wir zuletzt hervorragende Mitarbeiter gewinnen können ", so Schunk.
"Clemens Riedl hatte schon im Frühjahr um die Auflösung seines Vertrags gebeten, aber wir wollten ihn bis zur Umstellung der Technik behalten", so Schunk. Vor rund zwei Wochen hatten die VZ-Netzwerke eine Überarbeitung der Plattformen angekündigt, die in den nächsten Monaten schrittweise unter der Beteiligung der Nutzer erfolgen soll.
"Wir freuen uns sehr, mit Stefanie Waehlert eine Nachfolgerin gefunden zu haben, die in hart umkämpften Digitalmärkten umfangreiche Erfahrung gesammelt und exzellente Ergebnisse erzielt hat. Sie wird unter anderem daran gemessen, inwieweit sie die Anzahl der Nutzer stabilisieren kann", so Schunk. Auch die Umsatzzahlen stehen vorerst nicht im Mittelpunkt. Die Holtzbrinck-Tochter erlöste im Jahr 2010 etwa 30 Millionen Euro.
"Wir wollen neben dem Fokus auf die Einbindung der Nutzer auch mit der Datenschutz-Konformität punkten und für unsere Nutzer ein sicheres Umfeld bieten. Der große Konkurrent Facebook ist dabei aber in Sachen Nutzer und Umsatz keine Benchmark mehr. "Wir konzentrieren uns auf uns selbst", sagt Schunk. Ohnehin ist das US-Network offiziell abgehakt. "Über die verpasste Beteiligung an Facebook ärgere ich mich nicht", sagt Schunk. "Das ist lange her."