Spreadshirt-CEO: "Wir gehen noch 2012 nach Australien und Brasilien"
Der Leipziger T-Shirt-Bedrucker Spreadshirt steigerte von 2010 auf 2011 seinen Umsatz von 32 auf 46 Millionen Euro. Spreadshirt-CEO Philip Rooke spricht im W&V-Interview über die 60-Millionen-Grenze und die weitere Expansions- und Werbestrategie.
Der Leipziger T-Shirt-Bedrucker Spreadshirt steigerte von 2010 auf 2011 seinen Umsatz von 32 auf 46 Millionen Euro. Spreadshirt-CEO Philip Rooke spricht im W&V-Interview über die 60-Millionen-Grenze und die weitere Expansions- und Werbestrategie.
Herr Rooke, der Umsatz von Spreadshirt legte 2011 um 43 Prozent zu. Ist das alles auf die Expansion auf neue Märkte wie die USA zurückzuführen?
Nein, wir haben zwar in den Vereinigten Staaten unseren Umsatz um rund 100 Prozent gesteigert, also von über sieben Millionen auf über 14 Millionen Euro verdoppelt. Aber auch Europa legte um 26 Prozent auf nun über 31 Millionen Euro zu.
Hatte die Eurokrise keine Auswirkungen?
In Deutschland und Frankreich, unseren Kernmärkten, ist dies mit einem Umsatzwachstum von jeweils über 30 Prozent nicht zu spüren. Allerdings war in Großbritannien, wo die Finanzkrise deutlich stärkeren Einfluss hat, das Wachstum deutlich geringer.
Umsatz ist das eine. Schreibt Spreadshirt auch schwarze Zahlen?
Das tun wir. Seit 2010 sind wir trotz Investitionen profitabel. Und das geht weiter. Wir treten noch in diesem Jahr in Australien und Brasilien in den Markt ein. Danach folgen China und Russland. Dort treffen wir zwar schon auf Wettbewerber, aber wir haben vollstes Vertrauen in unser Konzept.
Das Konzept haben auch andere Plattformen übernommen – auch in Deutschland. Shirtinator, Shirtarena und Shirtfriends sorgen hierzulande für Konkurrenz. Wollen Sie Konkurrenten aufkaufen?
Noch ist der Markt groß genug für alle. Wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt, kaufen wir vielleicht auch nochmals zu. Weitere Wettbewerber sind übrigens die lokalen Offline-Druckgeschäfte, die aber häufig schlechte Qualität abliefern. Das ist unsere Chance. Jetzt müssen wir den Konsumenten zeigen, dass es Spreadshirt gibt und welche Services und welche Qualität die Plattform bietet. Das ist die Herausforderung.
Da hilft nur Werbung. Investieren Sie genug – auch in klassische Kanäle?
Wir haben bereits TV-Werbung in der Vergangenheit geschaltet. In Kürze geht in Deutschland der nächste Flight on Air. Eine Adaption unserer französischen Kampagne, die sehr gut funktioniert. Neben Online-Anzeigen, unserem Hauptkanal, setzen wir auch auf Radio und Plakat. Hier unterscheiden sich die Ergebnisse aber sehr stark von Stadt zu Stadt. Das ist sehr spannend.
Neue Kunden und Umsätze bekommt Spreadshirt auch über White-Label-Integrationen. Wie geht es hier weiter?
Mit Otto haben wir in Deutschland unseren größten Partner und Vorzeigekunden. Das funktioniert hervorragend. Dieser Bereich wird auch noch weiter stark wachsen. Insbesondere durch unsere Facebook-App für White-Label-Verkäufe, mit der Marken ihre Profile endlich monetarisieren können. Die selbstgestalteten T-Shirts und alle weitere Produkte aus unserem vielseiteigen Sortiment lassen sich zudem schnell in der Community teilen. Der Social Commerce treibt also in den nächsten Jahren unser Wachstum schnell an.
Auf Spreadshirt.de können sich Kunden mittlerweile auch Markentextilien bedrucken lassen, etwa American Apparel.
Das funktioniert natürlich nicht mit allen Marken. Die meisten wollen ihre Käufer nicht selbst Hand an ihre Produkte legen lassen. Das ändert sich vielleicht in Zukunft. Noch ist der Markt aber begrenzt.