OVK: Online-Werbung wächst zweistellig
Während der Gesamtmarkt laut ZAW 2010 schrumpft, sieht der Online-Vermarkterkreis Zuwächse von 14 Prozent bei Online-Kommunikation.
Die Brutto-Werbe-Spendings im Internet werden 2010 rund 4,7 Milliarden Euro betragen. Gegenüber 2009 entspräche das einem Zuwachs von 14 Prozent. Das prognostiziert der Online-Vermarkterkreis (OVK) des Bundesverbands Digitale Wirtschaft im aktuellen OVK-Report. Demnach wird im laufenden Jahr klassische Online-Werbung 2,45 Milliarden Euro, Suchwortvermarktung 1,87 Milliarden Euro und Affiliate-Marketing fast 340 Millionen Euro erwirtschaften.
"Auch netto werden die Werbeumsätze zulegen, wir bewegen uns hier im Bereich von fünf bis sechs Prozent", betont Paul Mudter, Interactive-Chef bei IP Deutschland und OVK-Vorsitzender. Damit wird sich nach Meinung von Mudter die Brutto-Netto-Schere in diesem Jahr nicht weiter öffnen. Das kommt der 2009 stark rabattierten klassischen Online-Werbung zugute. Von den über zwei Milliarden Euro Brutto-Werbeerlösen mit Display-Ads dürften am Ende netto 700 bis 800 Millionen Euro bleiben, schätzt Mudter.
Im Jahr 2009 nahm mit fast 2,2 Milliarden Euro Bruttoaufwand die klassische Online-Werbung den größten Anteil am Internet-Kommunikationsmarkt ein. Über Suchwortbuchung wurden gut 1,6 Milliarden Euro eingenommen, Affiliate-Marketing kam auf Bruttoerlöse von rund 300 Millionen Euro. In allen Segmenten lagen die Zuwachsraten zwischen zehn und 15 Prozent.
Die genauen Zahlen gibt es im OVK-Report unter www.ovk.de.
Unter den einzelnen Werbeformaten verzeichneten Video-Ads das höchste Wachstum – die im Jahr 2009 erzielten Umsätze waren mehr als doppelt so groß wie 2008. Schon damals hatten sie sich auf geringem Niveau mehr als verdreifacht. Daneben buchten Werbungtreibende vermehrt großflächige Anzeigenformate wie etwa Wallpaper. Laut Thomas Kabke, Vertriebsleiter von United Internet Media und stellvertretender Leiter des OVK, profitierten große Ads von Branding-Kampagnen im Internet.
Mit 16 Prozent sei das Internet nach Bruttovolumen nunmehr drittstärkstes Werbemedium in Deutschland, teilt die Branchenorganisation mit – hinter den klassischen Gattungen TV und Zeitung. Online-Werbung hat damit die Publikumszeitschriften als Werbemedium überholt - allerdings nur brutto wohlgemerkt. Mit dem dritten Platz will sich die Branche nicht begnügen: "In den nächsten zwei bis drei Jahren wir sich das Internet hinter TV als zweitstärkstes Werbemedium etablieren, da die Budgets weiterhin nachhaltig in den den Online-Bereich wandern", ergänzt Mudter.