Nachrichten.de: "Bis zu 100 Content-Partner am Jahresende"
Zufrieden mit dem Start von Nachrichten.de zeigt sich Geschäftsführer Jochen Wegner im Gespäch mit dem "Kontakter". Künftig sollen Individualisierung und Regionalisierung des Nachrichtenportals eine wichtige Rolle spielen.
Zufrieden mit dem Start von Nachrichten.de zeigt sich Geschäftsführer Jochen Wegner im Gespäch mit dem "Kontakter". Künftig sollen Individualisierung und Regionalisierung des Nachrichtenportals eine wichtige Rolle spielen. An der einfachen und klaren Optik soll sich jedoch nichts ändern.
Wie haben sich im ersten Monat seit dem Start von Nachrichten.de die Nutzerzahlen entwickelt? Jochen Wegner:Die User-Zahlen liegen über Plan, konkrete Angaben machen wir derzeit aber noch nicht. Gleich am ersten Tag hatten wir gute sechsstellige Abrufzahlen. Natürlich war da auch die Aufmerksamkeit besonders hoch.
Aus wie viel Quellen schöpfen Sie derzeit Ihre Inhalte? Wegner:Das sind im Moment rund 500. Weitere 200 Angebote würden gerne aufgenommen werden. Aus dieser Gruppe werden wir voraussichtlich noch einmal 20 bis 30 Prozent berücksichtigen können. Derzeit nehmen wir ausschließlich journalistische Quellen in unseren Index auf, andere – wie Blogs oder Foren - werden wir uns langfristig ebenfalls erschließen.
Ihren Content-Partnern bieten Sie ein Revenue-Share-Modell. Wie ist da die Resonanz? Wegner: Bereits 35 Medienhäuser haben den entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Bis zum Jahresende rechnen wir mit 75 bis 100. Namen dürfen wir derzeit noch nicht nennen, sind allerdings erfreut, wie viele große Verlage gleich zu Anfang dabei sind – darunter überregionale Tages- und Wochenzeitungen und sogar ein öffentlich-rechtlicher Sender. Meine Befürchtung war, dass die Politik zwischen großen Häusern eine stärkere Rolle spielt. Das scheint aber bei den meisten nicht der Fall. Im Gegenteil: Die großen Publisher sehen, dass man bei bestimmten Themen, gerade im Netz, nur gemeinsam vorankommen kann.
Welche Werbeformate bieten Sie an und welche werden besonders stark nachgefragt? Wegner:Derzeit testen wir das ganze Portfolio an Formaten. Nachrichten.de besteht aus einer Vielzahl von Seiten zu spezifischen Themen, die wir am Anfang natürlich nicht einzeln vermarkten, sondern mit automatisierten Verfahren. Kleine Umsätze auf sehr vielen Themen-Seiten – das ist eine wesentliche Säule des Geschäftsmodells von nachrichten.de.
Wie sehen die Entwicklungsperspektiven beim Angebot aus? Wegner: Wir verfolgen vier Ansätze: Da ist zum einen die Individualisierung. Schon heute können wir beliebige Nachrichtenfeeds per RSS bereitstellen. In Zukunft werden wir auch themenbezogene Benachrichtigungsdienste per E-Mail anbieten können. Ein zweiter, wichtiger Pfad ist die Regionalisierung. Wir werden regionale Seiten massiv ausbauen, auch weil wir sehr viele regionale Medien bereits im Index haben. Wir überlegen darüberhinaus, weitere vertikale Angebote zu entwickeln, etwa für Themen wie Mode oder Karriere. Und schließlich bauen wir eine Programmierschnittstelle, mit der sich auch kleinere Medienhäuser das Themenuniversum von nachrichten.de gegen eine geringe Lizenzgebühr auf ihre Website holen können.
Gibt es Überlegungen zur Weiterentwicklung der Optik? Wegner: Nachrichten.de soll nicht technikaffine Hardcore-User ansprechen, sondern Alltagsnutzer. Wir haben nach einer gründlichen Marktforschung viele ausgefallene Features zurückgestellt, die diese irritieren könnten. Die Website muss einfach und klar gestaltet sein und sich anfühlen wie ein gewöhnliches Online-Medium.