(N)Onliner-Atlas: Drei Viertel der Bürger sind online
Die Web-Gemeinde in Deutschland zählt fast 53 Millionen Menschen, sagt eine Untersuchung von TNS und der Initiative D 21. Bald dürfte ein Viertel der Deutschen online sein.
Das Online-Potenzial in Deutschland dürfte in Kürze die Marke von drei Vierteln der Bevölkerung übersteigen. Derzeit nutzen 74,7 Prozent der Bürger das Internet - das sind 52,7 Millionen Männer und Frauen. Weitere 3,3 Prozent wollen sich bald Zugang zum Netz verschaffen. Das geht aus dem aktuellen (N)Onliner Atlas der Initiative D21 und des Forschungsinstitits TNS Infratest hervor. Für die Erhebung wurden rund 30 000 Interviews geführt.
"Das Internet wird für immer mehr Bürgerinnen und Bürger zu einer Selbstverständlichkeit", erklärt Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Allerdings blieben einzelne Bevölkerungsgruppen in der digitalen Gesellschaft nach wie vor unterrepräsentiert - etwa Geringverdiener, über 70-Jährige und insbesondere ältere alleinstehende Frauen. Diese Lücken will Otto schließen. Sein Ministerium bemüht sich seit Jahren, Bürger ins Netz zu bringen.
Den höchsten Onliner-Anteil weisen die Stadtstaaten Bremen und Berlin sowie der Regierungsbezirk Stuttgart auf. Die Gemeinde der Onliner umfasst dort bis zu vier Fünftel der Bevölkerung. Über dem Schnitt liegen auch das restliche Baden-Württemberg sowie die Regierungsbezirke Gießen, Darmstadt (beide Hessen) und Unterfranken, die vom Großraum Frankfurt und seinen Ausläufern geprägt werden, außerdem der Bezirk Oberbayern mit München. Unter dem Schnitt bleiben die östlich gelegenen Bundesländer außer Berlin. Bis auf einzelne Großstädte haben sie mit Überalterung und Bevölkerungsrückgang zu kämpfen.
Am häufigsten erfolgt der Internet-Zugang bundesweit über DSL - gut 43,2 Prozent nutzen diesen Weg. Auf dem Vormarsch ist aber der Kabelzugang, der Anteil liegt bereits bei fast sechs Prozent. Den Mobilfunk nutzen mittlerweile 2,9 Prozent der Bevölkerung. Knapp 15,9 Prozent der Bevölkerung gehen via "Schmalband" mit Analogmodem oder ISDN-Anschluss ins Web.
Der (N)Onliner Atlas ermittelt üblicherweise einen etwas höheren Anteil Internet nutzender Bundesbürger als andere Untersuchungen wie etwa die Internet-facts der AGOF. Zurückzuführen ist dies auf unterschiedliche Methodik und auch darauf, dass die Web-Nutzung nicht zeitlich auf die vergangenen vier Wochen oder ähnlich eingegrenzt wird. Die ARD-ZDF-Online-Studie, die Anfang August vorgestellt wird, nennt vorab bereits einen Onliner-Anteil von 73,3 Prozent, das sind 51,7 Millionen Bürger. In der Markt- und Werbeträger-Analyse (AWA) beziffert das Allensbach-Institut die Zahl der Onliner pro Tag auf 30,38 Millionen Bürger (mehr dazu in der aktuellen W&V S. 44).