Merck gegen Merck: Facebook-Verwechslung landet vor Gericht
Die deutsche Pharma-Firma Merck fand unter der für sich gesicherten Facebook-Adresse den gleichnamigen US-Konkurrenten wieder. Weil das Online-Netzwerk auf Anfragen nicht wie gewünscht reagierte, zogen die Darmstäder vor ein New Yorker Gericht.
Auch Facebook passieren Fehler - in diesem Fall landete er sogar vor einem New Yorker Gericht: Die Facebook-Adresse der Darmstädter Pharmafirma Merck KGaA landete versehentlich bei der US-amerikanischen Konkurrenzfirma Merck & Co. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Über das Gericht verlangten die Darmstädter daher Aufklärung.
Das Online-Netzwerk entschuldigte sich und begründete die Verwechslung mit einem "Verwaltungsfehler". "Wir bedauern jegliche Unannehmlichkeiten", erklärte facebook. Allerdings hat die deutsche Firma die Web-Adresse www.facebook.com/merck bisher nicht zurückbekommen. Ein Sprecher der Merck KGaA teilte der dpa mit, Facebook habe beiden Pharmafirmen nahegelegt, unter sich zu klären, wer die Adresse bekommen soll. "Wir prüfen die Angelegenheit", so der Sprecher.
Wie aus dem New Yorker Antrag der Merck KGaA hervorgeht, hatte diese sich die Facebook-Adresse im März 2010 gesichert. Im Oktober dieses Jahres stellten sie fest, dass darunter die Präsenz der Amerikaner zu finden ist. Da Facebook auf erste Anfragen der Deutschen hin wenig Entgegenkommen gezeigt habe, sei man vor Gericht gezogen.
Die beiden Merck-Firmen haben zwar gemeinsame Wurzeln aber schon seit fast hundert Jahren nichts mehr miteinander zu tun. Die US-Firma war 1891 als Tochter des Darmstädter Familienunternehmens gegründet worden. Während des ersten Weltkriegs wurden die deutschen Eigentümer 1917 enteignet. Seitdem ist Merck & Co in den USA ein eigenständiges Unternehmen.