
M.DuMontSchauberg: Mitarbeiter werden 2.0
Ausgerechnet während Verlegersohn Konstantin NevenDu Mont in eine Affäre um bizarre Blogeinträge verwickelt ist, beschließt der MDS-Vorstand, dass alle redaktionell und kundennah arbeitenden Mitarbeiter mit Tablet PCs und mobilen Endgeräten auszustatten
Vergangene Woche beschloss der Vorstand des Kölner Zeitungshauses M. Du Mont Schauberg ein Konzept, das vorsieht, Mitarbeiter mit Tablet PCs und mobilen Endgeräten auszustatten. Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, heißt es in dem Beschluss: "Die Mitarbeiter nutzen alle Medienkanäle, um für ihre Inhalte zu werben. Sie bewegen sich nach Möglichkeit auch beruflich in sozialen Netzwerken." Vom kommenden Jahren sollen Mitarbeiter eine eigene Onlineprofilseite haben - mit Kurzbiografie und publizierten Artikeln. An einem Samstag im ersten Quartal 2011 sollen sie an einem Samstag eine Schulung erhalten.
Das Papier beinhaltet nach W&V-Informationen sechs zentrale Thesen darüber, wie "die digitale Denke" bei den Mitarbeitern verankert werden kann. Allerdings ist noch nicht klar, wer die Endgeräte bezahlen soll. Offen ist, ob der Konzern in die Tablet-PCs investiert, oder ob die Mitarbeiter sich über ein Darlehensmodell die Geräte selbst kaufen müssen. Bis 31.Dezember will der Konzern die Form der Finanzierung beschließen.
Das Digitalpapier aus Köln wurde zu einem denkbar ungünstigen Augenblick beschlossen. Verlegersohn Konstantin Neven DuMont, im Konzern derzeit Vorstand Strategie und Kommunikation, ist in eine unglückliche Affäre um zahlreiche anonyme Kommentare im Blog des Medienjournalisten Stefan Niggemeier verstrickt. Über seine zukünftige Rolle im Unternehmen wurde in Köln zum jetzigen Zeitpunkt offenbar noch keine Entscheidung getroffen.